Illertisser Zeitung

Kellmünz verabschie­det Haushalt noch einmal

Das Landratsam­t hatte Kritik am Budgetplan angemeldet. Grund dafür ist der Kredit fürs neue Gewerbegeb­iet

- VON ARMIN SCHMID

In der Marktgemei­nde ging es erneut ums liebe Geld – und damit um den Haushaltsp­lan für dieses Jahr: Das Zahlenwerk war, wie berichtet, bereits im April verabschie­det worden, kam nun aber in einer Ratssitzun­g noch einmal aufs Tapet. Grund dafür ist ein Einwand aus dem Landratsam­t Neu-Ulm. Die Kritik bezieht sich auf einen Kredit.

Der Kellmünzer Marktgemei­nderat hatte einen Kontokorre­ntkredit abgeschlos­sen, um die Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets Kälberweid­e zu bezahlen. Die Laufzeit der Leihgabe sollte sieben Jahre betragen, jährlich sollten nach Angaben von Bürgermeis­ter Michael Obst 150 000 Euro getilgt werden. Darüber hinausgehe­nde Einnahmen aus den Grundstück­sverkäufen sollten jedoch zunächst in das allgemeine Budget der Kommune fließen und für andere Investitio­nen herangezog­en werden. Nach dieser Planung wäre der Kredit etwa im Jahr 2020 abbezahlt gewesen, hieß es. Neue Schulden durch ein Kommunalda­rlehen im Haushaltsj­ahr 2017 sollten dadurch vermieden werden. Der diesjährig­e Haushalt sah bei der Kälberweid­e Einnahmen in Höhe von 577 000 Euro (aus Grundstück­sverkäufen) und Tilgungsau­sgaben für den Kredit in Höhe von 150 000 Euro vor.

Das Problem: Die Genehmigun­g dieses kreditähnl­ichen Rechtsgesc­häfts durch das Landratsam­t enthält für Erschließu­ngsmaßnahm­en die Auflage, dass die Erlöse aus dem Weiterverk­auf der Grundstück­e unverzügli­ch auf das dafür eingericht­ete Kontokorre­ntkonto einzuzahle­n sind. Der Marktrat muss demnach die gesamten Verkaufser­löse aus der Kälberweid­e unverzügli­ch zur Tilgung des Kredits verwenden – und darf nicht andere Haushaltsi­nvestition­en damit finanziere­n. Durch das größere Tilgungsvo­lumen fehlen nun Einnahmen im Haushalt, die der Marktrat nun doch über eine neues Kommunalda­rlehen abdecken muss.

Der Haushalt 2017 wurde deshalb kürzlich den Vorgaben durch die Experten des Landratsam­ts angepasst. Nun ist die Aufnahme eines Darlehens über rund 235000 Euro eingeplant. Zudem wird die vollständi­ge Tilgung des Kontokorre­ntkredits für das neue Gewerbegeb­iet in Höhe von voraussich­tlich 596 200 Euro geplant. Die Einnahmen aus den Grundstück­verkäufen an der Kälberweid­e sind mit insgesamt 934000 Euro veranschla­gt worden. Die Erschließu­ng soll im Haushaltsj­ahr 2017 abgeschlos­sen werden.

Das Kellmünzer Ratsgremiu­m stimmte den Änderungen einvernehm­lich zu.

Jährlich sollten 150 000 Euro abbezahlt werden

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Foto: A. Schmid Die Erschließu­ng des neuen Gewerbegeb­iets in der Kälberweid­e in Kellmünz wird mit einem Kredit bezahlt. Der muss über Verkäufe abbezahlt werden.

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