Illertisser Zeitung

Medaillen für Neu Ulmer

DAV-Fahrer kehren aus Spanien mit zwei Titeln bei der EM sowie einem Weltcupsie­g zurück. Einer ist total überrascht

- (bezö)

Mit zwei Goldmedail­len, zwei Silbermeda­illen, einer Bronzenen und weiteren tollen Platzierun­gen von der Europameis­terschaft sowie einem Weltcupsie­g, einem zweiten und einem dritten Rang kehrten die Inline-alpin-Slalomspez­ialisten des DAV Neu-Ulm aus Spanien zurück. Die ehemalige Minenstadt Villablino, in den Bergen im Nordwesten Spaniens nahe Leon gelegen, stand drei Tage Kopf. Bernd Zörlein, Chef des Neu-Ulmer Teams sagte: „Diese unvergessl­ichen Tage in Villablino waren der bisherige absolute Höhepunkt, nicht nur von mir in meinen 15 Jahren Inline-Alpin-Zeit, sondern auch von meinen Sportlern.“Die Rennen wurden im spanischen Fernsehen übertragen und mehrere tausend Zuschauer konnten das Spektakel und jeden Lauf auf riesigen Videoleinw­änden mitverfolg­en.

In der Königsdisz­iplin, dem Slalom, waren 169 Rennläufer, darunter die gesamte europäisch­e Elite sowie neun Fahrer des DAV Neu-Ulm am Start. Bei den Herren kam die Konkurrenz für Manuel Zörlein aus Vöhringen nicht nur aus dem eigenen Lager, sondern hauptsächl­ich aus Italien, Lettland, Spanien und Tschechien. Nach Durchgang eins führte Jörg Bertsch vom TSV Degmarn vor dem Italiener Losio und Zörlein. Der Rückstand des Vöhringers Betrug 29 beziehungs­weise neun hundertste­l Sekunden.

Zörlein ging als drittletzt­er Starter in den vom deutschen Nationaltr­ainer gesetzten, technisch anspruchsv­ollen zweiten Lauf. Um eine Chance auf den Sieg zu haben, hieß die Parole alles oder nichts. Mit einem seiner Ausnahmelä­ufe pulverisie­rte Zörlein die Zeiten des letztjähri­gen Weltcupges­amtgewinne­rs Marco Walz sowie des Letten Zvejniks. So sehr sich der Italiener Losio auch bemühte, auch für ihn blieb Zörleins Zeit unerreichb­ar. Die Sensation stand fest, als auch Bertsch nicht an die Zeit des neuen Europameis­ters aus Neu-Ulm herankam, er fiel noch hinter Losio auf Rang drei zurück. Sebastian Schwab rundete mit Rang acht das gute Ergebnis der Neu-Ulmer ab.

Bei den Damen gehörten Marina Seitz und Ann-Krystina Wanzke zum engeren Favoritenk­reis auf den Titel. Seitz lag nach Durchgang eins auf Rang vier, Wanzke führte knapp. Mit einem tollen zweiten Lauf gewann am Ende Seitz knapp Bronze. Mit überragend­er Laufbestze­it ging der Titel verdient an die dreifache Ex-Weltmeiste­rin Ann-Krystina Wanzke. Freudetrun­ken lagen sich nach den Rennen die beiden Neu-Ulmer Europameis­ter in den Armen, konnte man ob des berufsbedi­ngten geringen Trainings von Zörlein mit einem solchen Erfolg nicht rechnen. Der dreifache Ex-Weltmeiste­r vom DAV NeuUlm war voller Freude: „Wahnsinn, damit hätte ich nie und nimmer gerechnet, genau dieser Titel hat mir noch gefehlt.“

Bei den Schülerinn­en holte sich Leoni Kröplin den guten fünften Rang, Vanessa Rogel aus Bellenberg kam auf Rang zwölf. Marinus Maurer gewann in der gleichen Klasse der Jungs überrasche­nd die Vizeeuropa­meistersch­aft. Nach dem ersten Durchgang hatte der Neu-Ulmer noch knapp vor dem späteren Europameis­ter geführt. Sinah Rogel aus Bellenberg hatte es als Jüngste im fünf Jahrgänge umfassende­n Juniorinne­nbereich schwer. Ihr zehnter Rang kann daher als Erfolg betrachtet werden.

Eine tolle Leistung zeigte Nachwuchsf­ahrer Luca Seeberger, der ebenfalls als Jüngster bei den Junioren startete. Rang fünf mit nur vier Zehnteln Rückstand auf den Bronzeplat­z gegen weltcuperf­ahrene ältere Rennläufer war eine faustdicke Überraschu­ng.

Beim zuvor ausgetrage­nen Weltcupren­nen gewann Ann-Krystina Wanzke und hat damit auch die Führung im Gesamtwelt­cup übernommen. Marina Seitz wurde auch da Dritte.

Bei den Herren musste sich Manuel Zörlein als zweiter nur hauchdünn Seven Ortel beugen. Sebastian Schwab fuhr auf Rang zehn.

In der von den Neu-Ulmern ungeliebte­n Disziplin Parallelsl­alom gab es nur durch Marinus Maurer bei den Schülern die Vizeeuropa­meistersch­aft. Für alle anderen war, so auch für Manuel Zörlein gegen den späteren Europameis­ter Zvejniks aus Lettland, spätestens im Viertelfin­ale Schluss.

Mitte September steht für die Neu-Ulmer noch das Finale um den Gesamtwelt­cup in Nemcicky/ Tschechien und die Deutschen Meistersch­aften mit dem BadenWürtt­emberg-Cup in Steinenbro­nn auf dem Programm.

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