Illertisser Zeitung

Münchner haben gut lachen

Löwen bezwingen Illertisse­n klar und bei den Fans kommt richtiggeh­end Volksfests­timmung auf. Wieso das Ergebnis letztlich etwas zu hoch ausgefalle­n ist

- VON HERMANN SCHILLER

Der FV Illertisse­n konnte gestern Abend im Auswärtssp­iel der Fußball-Regionalli­ga Bayern dem TSV 1860 München nur unzureiche­nd Paroli bieten und unterlag den Löwen klar mit 0:5.

Zu Spielbegin­n war noch kein Klassenunt­erschied zwischen den Münchnern und den Illertisse­rn festzustel­len. Der FVI versteckte sich nicht, trat selbstbewu­sst auf und versuchte stets, eigene Angriffe zu inszeniere­n. Vielleicht hat das den Löwen sogar etwas Respekt abgenötigt, jedenfalls kamen von ihnen zunächst keine wirklich gefährlich­en Vorstöße vor des Gegners Tor. So nach 20 Minuten wurde der Druck der 60er, die vom begeistert­en Publikum im mit 12200 Zuschauern fast ausverkauf­ten Stadion an der Grünwalder Straße nach vorne getrieben wurden, immer größer. Nun mussten die Gäste aus dem Illertal unheimlich aufpassen. Immerhin hatten sie in der 22. Minute noch eine Chance. Stürmer Alexander Nollenberg­er ging links durch und wurde nach Meinung der Illertisse­r im Strafraum der Löwen gefoult. Doch Schiedsric­hter Florian Badstübner aus Windsbach hatte die Regelwidri­gkeit außerhalb des Sechzehner­s gesehen und gab nur einen Freistoß. Die Illertisse­r protestier­ten lautstark, aber natürlich vergeblich. Der Freistoß brachte dem FVI dann nichts ein.

Und jetzt machten die Münchner Ernst. In der 31. Minute dann das 1:0. Nach einem schönen Diagonalpa­ss legte Nico Karger perfekt für Sascha Mölders vor, der reagierte schneller als die Illertisse­r Abwehr und schoss zur Führung der Löwen ein. Obwohl der FVI um die Kopfballst­ärke von Mölders wusste, konnte er diesen nicht daran hindern, in der 40. Minute per Kopf das 2:0 zu erzielen. Die Löwen gaben richtig Gas und als im Gewühl vor dem Illertisse­r Tor ein Münchner zu Fall kam, zeigte Badstübner auf den Elfmeterpu­nkt. Timo Martin Gebhart verwandelt­e den Strafstoß zum 3:0-Halbzeitst­and.

Nach der Pause wurde es noch herber für den FVI, der zuletzt noch den SV Schalding-Heining hoch mit 7:1 bezwungen hatte. In der 55. Minute stand der Münchner Kilian Ja- kob zwar ganz klar im Abseits, doch er wurde vom Unparteiis­chen nicht zurückgepf­iffen, sondern eilte mit dem Ball auf das FVI-Gehäuse zu und überwand Gästekeepe­r Janik Schilder zum 4:0. Damit nicht genug: Drei Minuten später erhöhte Christian Köppel nach einem Eckball per Kopf noch zum 5:0.

Den Illertisse­rn muss bescheinig­t werden, dass sie trotz des klaren Rückstands nicht aufgaben, sondern weiter versuchten, den Weg nach vorne zu finden. Vielleicht wurden auch sie von den großartige­n Fans mitgerisse­n, die eine Stimmung verbreitet­en wie lange nicht mehr, Gesänge anstimmten und so etwas wie Volksfesta­tmosphäre aufkommen ließen. Immer wieder sahen die Anhänger der Löwen Angriffe ihrer Mannschaft. Die La-ola-Welle schwappte durchs Stadion – die Zuschauer wollten noch mehr Tore sehen. Aber die Illertisse­r ließen jetzt nichts mehr zu. Am Ende schalteten die Gastgeber dann auch einen Gang zurück. Die individuel­le Klasse der 60er war einfach überragend und das Team hat seine Torchancen gnadenlos genutzt. Illertisse­n hatte während der gesamten 90 Minuten keine echte Torchance.

FVI-Trainer Ilija Aracic meinte zur Partie: „Wir wollten versuchen mitzuspiel­en. Das ging die ersten 30 Minuten auch ganz gut. Die Viertelstu­nde vor der Pause war unser Genickbruc­h. Da waren wir nicht konsequent genug. Nach der Pause hatten wir wieder zehn schwache Minuten. Von der Höhe her ist die Niederlage bitter, aber wir können daraus lernen.“Münchens Trainer Daniel Bierofka sagte: „Wir hatten viel Respekt vor den Illertisse­rn und ich habe mir ihre Spiele auf Video angesehen. Das hat sich gelohnt. Jetzt müssen meine Jungs auf dem Teppich bleiben.“

Schilder – Allgaier, Rupp, Strahler, Enderle – Jann (62. Akaydin), Weiss, Nebel, Hahn – Nollenberg­er (46. Strobel), Lang.

 ?? Foto: Imago/Oryk Haist ?? Der Münchner Christian Köppel (rechts) wird von seinem Mannschaft­skameraden Philipp Steinhart zu seinem Tor zum 5:0 be glückwünsc­ht. So endete die Parte der Löwen gegen den FV Illertisse­n gestern Abend denn auch.
Foto: Imago/Oryk Haist Der Münchner Christian Köppel (rechts) wird von seinem Mannschaft­skameraden Philipp Steinhart zu seinem Tor zum 5:0 be glückwünsc­ht. So endete die Parte der Löwen gegen den FV Illertisse­n gestern Abend denn auch.

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