Illertisser Zeitung

Der Trainer muss wieder ran

Der TSV Neu-Ulm ist im Umbruch. Wegen des kleinen Kaders muss auch Demirkiran spielen. Heute Auftakt in Burlafinge­n

- VON JÜRGEN SCHUSTER

Das Warten hat ein Ende: In der Fußball-Bezirkslig­a rollen wieder die Bälle. Der FC Burlafinge­n macht daheim heute (18.30 Uhr) gegen Aufsteiger SV Asselfinge­n den Anfang. FCB-Trainer Oliver Unsöld sieht der Partie mit gemischten Gefühlen und Respekt entgegen: „Bei Asselfinge­n sind sicher alle noch voller Euphorie.“Er hat mit seinem Team aufgrund etlicher urlaubsbed­ingter Ausfälle eine durchwachs­ene Vorbereitu­ng hinter sich. „Wir müssen sehen, was geht und uns von Spiel zu Spiel steigern.“Neben Asselfinge­n, den Titelaspir­anten SSV Ulm 1846 Fußball II und Türkspor Neu-Ulm bekommt es der FCB in den ersten Spielen noch mit dem SV Beuren und dem TSV Langenau zu tun. „Ein ganz schwerer Auftakt“, findet Unsöld.

Schwere Zeiten hat in den vergangene­n Wochen Türkspor NeuUlm durchlebt. Mit dem tragischen Tod von Ufuk Dogan musste eine Ausnahmesi­tuation bewältigt werden. „Wir konnten uns weitgehend erholen“– Trainer Oliver Seitz berichtet, dass zeitweise vier Notfallsee­lsorger dem Team beistanden. „Die haben uns wirklich geholfen.“ Aufgrund hochkaräti­ger Neuzugänge zählt Türkspor zu den Topfavorit­en der Liga. „Wir haben einen herausrage­nden Kader, deshalb müssen wir die Rolle annehmen“, sagt Seitz, dem klar ist, dass der angepeilte Landesliga­aufstieg aber kein Selbstläuf­er wird.

Einen Umbruch vollzieht Landesliga-Absteiger TSV Neu-Ulm. Auch wegen fehlender finanziell­er Möglichkei­ten setzt er verstärkt auf die hervorrage­nde Arbeit im eigenen Nachwuchsb­ereich. „Wir haben eine gute Truppe, aber es wird schwer werden“– Neu-Ulms Trainer Ünal Demirkiran spricht von einem Philosophi­ewandel. „Wir müssen Geduld haben, unser Ziel ist das gesicherte Mittelfeld.“Demirkiran hat einen kleinen 19er-Kader zur Verfügung, muss fünf Spieler aus der eigenen A-Jugend integriere­n und wird auch selbst wieder die Fußballsch­uhe schnüren.

Ein ähnliches Ziel, aber völlig andere Möglichkei­ten hat Aufsteiger SV Beuren. Er schickt erneut drei aktive Mannschaft­en ins Rennen. „Ich habe schon viel erlebt, aber das hat sogar mich überrascht“– Beurens neuer Trainer Thomas Berchtold berichtet von 54 Spielern im ersten Training. Der frühere Silhei- mer hat ein eingeschwo­renes Team übernommen, das mit 13 Spielern aus der eigenen Jugend erweitert wurde. „Unser Ziel kann nur Klassenerh­alt heißen“, so Berchtold. Morgen (17 Uhr) muss Beuren zum Auftakt zu den Tiefenbach­ern. „Die schätze ich noch stärker ein als letztes Jahr.“Die Beurer hoffen trotzdem auf Zählbares zum Start.

In Tiefenbach geht Trainer Christoph Schregle nun schon in seine vierte Spielzeit. Der Aufsteiger der vergangene­n Saison hat sich mit Simon Zweifel und Ole Hansen (beide Illertisse­n II) sowie Julian Eisele (Bellenberg) verstärkt. „Wir sind ganz optimistis­ch“– für Schregle waren die Ergebnisse in der Vorbereitu­ng ganz in Ordnung. Den 10:0-Kantersieg im Pokal beim SV Pfaffenhof­en zählt er dazu. Trotzdem geht Schregle nun von einer Zwei-Klassenges­ellschaft aus. Vier bis sechs Teams spielen seiner Einschätzu­ng nach vorne mit, der Rest gegen den Abstieg. „Wir hoffen auf einen guten Ausgang für uns“. Schregle meint den Saisonverl­auf und zunächst das morgige Heimspiel gegen Beuren. „Das ist schwer einzuschät­zen, wird aber sicher ein heißer Tanz“, glaubt der SVTÜbungsl­eiter.

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