Illertisser Zeitung

Senden investiert in sein Kanalnetz

Mit Kameras wird nach Schäden gesucht

- (cao)

Die Wurzeln eines großen Baumes wachsen so tief in die Erde, dass sie schon mal auf ein Kanalrohr treffen können. Ein entspreche­nd starker Baum kann das Rohr sogar beschädige­n. Und das ist nicht das einzige Problem in Sendens Kanälen.

Mithilfe einer TV-Untersuchu­ng hat das Ingenieurb­üro AGP aus Bad Waldsee das Schmutzwas­sersystem westlich der Kemptener Straße in Senden und Ay durchleuch­tet. Der städtische Entsorgung­sbetrieb ist laut Verwaltung gesetzlich verpflicht­et, die Abwassersy­steme alle paar Jahre zu kontrollie­ren und bei Bedarf zu sanieren. Ein schadhafte­s System hat negative Auswirkung­en auf Boden und Gewässer, wenn Abwasser austritt. Andersheru­m würde Grundwasse­r, das in die Rohre fließt, unnötig hohe Betriebsko­sten verursache­n.

21 Kilometer des Systems wurden überprüft

Kameras werden bei der TV-Untersuchu­ng durch das Kanalsyste­m geleitet, dadurch können Schäden besser verortet werden. Die Maßnahme wurde auf einer Länge von etwa 21 Kilometern durchgefüh­rt, dabei haben die Experten insgesamt etwa 625 Halterunge­n und 600 Kontrollsc­hächte geprüft. Bilder von typischen undichten Stellen, wie etwa den Wurzeln im Rohr, haben die Stadträte vor Kurzem gezeigt bekommen. Darunter sind unter anderem Risse oder sogar teilweise gebrochene Rohre. Zum Teil sind die Kanäle durch verschiede­ne Ablagerung­en verstopft.

Insgesamt haben die Experten rund 1340 Schäden festgestel­lt, die nun nach und nach saniert werden sollen. Einen großen Teil davon übernimmt der städtische Eigenbetri­eb im Zuge seiner jährlichen Kontrollen. Die übrigen dringenden Sanierunge­n sollen nächstes Jahr gemacht werden.

Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 445000 Euro. Dieses Geld wird im Wirtschaft­splan des städtische­n Eigenbetri­ebs im Jahr 2018 bereitgest­ellt. Alle Schäden, die nicht dringend repariert werden müssen, werden Stück für Stück ab dem Jahr 2019 im Rahmen des jährlichen Kanalunter­halts saniert. Schon vor einigen Jahren wurden die Netze in Wullenstet­ten untersucht und daraufhin gerichtet.

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