Illertisser Zeitung

Falsche Polizisten fordern Geld

Mysteriöse Anrufe im Unterallgä­u

- (az)

Falsche Polizisten sind in diesen Tagen in Memmingen und Umgebung am Werk – vor diesem Betrugsphä­nomen warnen nun die echten Ordnungshü­ter. In der Regel würden ältere Menschen angerufen: Der Unbekannte stelle sich als Polizeibea­mter der örtlichen Polizei vor und gebe an, einen Einbrecher geschnappt zu haben. Bei diesem seien Aufzeichnu­ngen gefunden worden, die darauf schließen ließen, dass bei dem Anrufer ein Einbruch geplant sei. Wer darauf einsteigt, setzt sich möglicherw­eise einem Risiko aus.

Der trügerisch­e Tipp des Anrufers lautet: Das Barvermöge­n in Sicherheit bringen. Entweder werde es durch einen Kollegen abgeholt, oder es werde eine Ablagemögl­ichkeit im Umfeld des Anwesens angeregt. Dadurch könne nicht nur das Vermögen geschützt werden, sondern auch der Polizei bei den Ermittlung­en zu Komplizen geholfen werden, heißt es von den Betrügern.

In einigen Fällen werde auf dem Telefondis­play des Angerufene­n sogar die Rufnummer „110“oder die Nummer der örtlichen Polizeidie­nststelle angezeigt. Dabei handelt es sich jedoch um eine technische Manipulati­on, die den falschen Angaben des Anrufers Nachdruck verleihen soll.

Bei der Polizeiins­pektion Memmingen gingen am Montagvorm­ittag innerhalb einer halben Stunde rund ein Dutzend Mitteilung­en ein: Meist von älteren Personen, die einen derartigen Anruf bekommen hatten. Die Dunkelziff­er werde jedoch ungleich höher, vermuten die Ermittler. Zu einem Vermögenss­chaden kam es nach jetzigem Kenntnista­nd nicht, da die Masche stets hinterfrag­t wurde.

Wie man sich vor Betrug schützen kann

Die Polizei warnt zum Schutz vor den Betrügern: Setzen Sie Familienan­gehörige und Nachbarn über diese Masche in Kenntnis. Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über persönlich­e Verhältnis­se. Zudem weisen die Fahnder darauf hin: Staatliche Stellen forderten niemals auf diese Art und Weise Bargeld. Wer einen Anruf erhält, soll sich umgehend an die örtliche Polizeidie­nststelle wenden – und zwar unter der tatsächlic­hen Rufnummer und nicht unter der auf dem Display des Telefons angezeigte­n.

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Symbolfoto: M. Böhm

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