Große Siegerin und wilde Fohlen
Die Babenhauserin Michaela Beer räumt beim Illertisser Dressurturnier mächtig ab. Spannende Auktion junger Pferde
Es war sicher eine gute Entscheidung der Organisatoren des Illertisser Reitturniers, in diesem Jubiläumsjahr die Dressur- und die Springprüfungen auf zwei Wochenenden aufzuteilen, denn sonst führt die Dressur beim breiten Publikum eine Art „Schattendasein“. So aber gab und gibt es am vergangenen und am kommenden Wochenende im Reitsportzentrum an der Obenhauser Straße drei Jubiläen zu feiern: 50 Jahre Inhaberfirma Ulmer Zeitarbeit, 40 Jahre Versicherungsagentur Klasar als wichtigem Geschäftspartner und 10 Jahre Reitsportzentrum.
Die Dressur bekam die verdiente Aufmerksamkeit einer ansehnlichen Zuschauerschar. Von den Anfängerprüfungen bis hin zum international renommierten Wettbewerb Intermédiaire I Klasse S** gab es auf dem mit einem Spezialboden beschichteten 20x60-Meter-Geviert sehr gute Leistungen. Dabei dominierte die heimische Reiterin Michaela Beer vom RFZV Babenhausen die zahlenmäßig und auch qualitativ starke Konkurrenz ganz deutlich: Sie gewann zwei der hochwertigsten Prüfungen: die „Intermédiaire I S**“und eine weitere der Klasse S*. Dazu kam ein zweiter Platz in einer S*-Prüfung. So war ihr und ihrem Klassepferd „Campione 9“begeisterter Applaus bei der Ehrenrunde am Sonntagnachmittag sicher.
Auch die weiteren Platzierungen der einheimischen Teilnehmer konnten sich sehen lassen. Armin Zeller von der Inhaberfamilie des Reitsportzentrums berichtete, dass er nur höchst anerkennende Kommentare von Teilnehmern und vom fachkundigen Publikum erhalten habe, weshalb er versprach: „Nächstes Jahr werden wir noch eine Schippe drauflegen.“Damit steht den Dressurfreunden 2018 nach der zu Recht mit „Dressurfestival“betitelten Veranstaltung dieses Jahres ein wohl noch höher einzustufendes Turnier bevor.
Ein für Fachleute hoch interessantes und für den Laien angesichts der Sprachgeschwindigkeit des Versteigerers originelles Ereignis stellte die Fohlenauktion am Samstagabend dar: 19 erst zwei bis sechs Monate junge Nachwuchspferde wurden neben ihrer Mutter trabend oder auch mal ungestüm drauflos galoppierend vorgeführt, und währenddessen spulte der Auktionator seine Zahlenkolonnen ab. Die Signale der Bieter auf der Tribüne und in den Zuschauerzelten wurden ihm von fleißigen Helferinnen signalisiert, und so ging es von 2500 Euro an aufwärts. Bis zu 10 000 Euro wurden für ein Fohlen erzielt, dessen Abstammung im Katalog aufgezeichnet war, was für die fachkundigen Bieter Grundlage dafür darstellte, wie weit man mitgehen wollte, bis schließlich der Hammer fiel. Der guten Stimmung tat auch ein kurzer Gewitterregen keinen Abbruch, und so bildete am Samstagabend die Flutlicht-Kür einen stimmungsvollen Abschluss.