Flüchtlinge in Rage
Ein Routineeinsatz in einer Erstaufnahmeeinrichtung eskaliert
20 bis 40 Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Schweinfurt haben Polizisten während eines Routineeinsatzes mit Steinen, Fahrrädern und anderen Gegenständen angegriffen. Eine 13-Jährige biss einen Beamten und verletzte einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Unterkunft mit einem Messer. Ein Elfjähriger warf mit Steinen. Die Beamten setzten sich nach Angaben der Polizei mit Pfefferspray zur Wehr. Bis zu 20 Streifenwagen waren bei dem Vorfall am Montag im Einsatz – acht Beamte erlitten dabei Bisswunden und Prellungen.
Eine Streife hatte wegen vermutlich gestohlener Fahrradteile in der Unterkunft ermittelt und wollte die Nummer eines Fahrradrahmens prüfen, als sie angegriffen wurde. Bei dem Angriff sei hauptsächlich eine Familie auffällig gewesen, deren Kinder im Verdacht stünden, die Teile gestohlen zu haben, sagte ein Polizeisprecher.
Die Beamten nahmen mehrere Bewohner vorläufig fest; sie sind wieder auf freiem Fuß. Eine 18- und ein 15-Jähriger kamen aufgrund psychischer Auffälligkeiten in ein Bezirkskrankenhaus und eine Jugendpsychiatrie. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung.
Bereits eine Woche zuvor hatte es in der Erstaufnahmeeinrichtung eine Massenschlägerei gegeben, an der rund 60 Menschen beteiligt waren. Acht wurden leicht verletzt. „Das summiert sich leider“, sagte ein Sprecher der Polizei.