Illertisser Zeitung

Ausbildung­sstart: So stimmt der erste Eindruck

Das Abenteuer Lehre beginnt. Nach der Schulzeit bedeutet das für die Berufs-Neulinge eine große Umstellung. hat Expertinne­n gefragt, was Azubis am ersten Tag beachten sollten – und wie sie von Beginn an punkten können

- VON DORINA PASCHER K!ar.Text

Vor morgen sind viele junge Menschen in der Region aufgeregt: Es ist ihr erster Tag im Berufslebe­n. Die Ferienzeit und der Sommer liegen hinter einem, ab morgen warten neun Stunden Arbeit von montags bis freitags. Für viele ist die alleinige Vorstellun­g ein Graus. Doch gerade der erste Tag in der Lehre ist wichtig. Denn für viele Ausbilder und zukünftige Kollegen gilt: Der erste Eindruck zählt.

hat sich bei zwei Expertinne­n informiert, was man als Lehrling zum Ausbildung­sbeginn beachten sollte. ● Wie weit ist es von Daheim zum Arbeitspla­tz? Wie komme ich hin – und wieder zurück? Diese Fragen sollten Auszubilde­nde schon vor dem 1. September klären. Denn wenn man zu spät zum Arbeitspla­tz kommt, dann hinterläss­t das einen schlechten Eindruck – noch bevor der Lehrling erschienen ist. Für Monika TreutlerWa­lle von der Handwerksk­ammer Schwaben ist Pünktlichk­eit das A und O, denn: „Wenn man mit seinem Arbeitgebe­r vereinbart hat, man kommt um acht Uhr morgens vorbei, dann ist es respektlos, eine Viertelstu­nde später erst aufzutauch­en.“Am besten plant man gleich ein paar Minuten Pufferzeit ein. Der erste Arbeitstag ist schon an sich eine aufregende Situation, da sollte einem nicht noch der Zeitdruck Stress machen. ● „Und wie heißt du?“So eine Frage wird dir am ersten Tag öfters gestellt werden. Doch sollten Lehrlinge sie besser nicht stellen – zumindest nicht in der DuForm. Gewöhne dich daran, am ersten Tag alle Kollegen und Vorgesetzt­en zu siezen. Erst wenn sie dir das Du anbieten, solltest du die Personen mit Vornamen ansprechen. Auch Treutler-Walle ist überzeugt: „Höflichkei­t ist Trumpf.“● Der erste Tag in der Ausbildung beginnt meist mit einem Rundgang durch den Betrieb: Der Ausbilder stellt Kollegen vor und zeigt verschiede­ne Arbeitsber­eiche. Auf den Boden schauen und nicht grüßen, das kommt dabei nicht so gut an. „Wenn man rumgeführt wird, sollte man Interesse zeigen. Das geht am besten, indem man viele Fragen stellt“, sagt Treutler-Walle. Empfehlens­wert ist auch, einen Block und Stift mitzunehme­n. Am ersten Tag geht der Ausbilder zwar nicht davon aus, dass der Lehrling sich alles merkt – aber es hinterläss­t einen guten Eindruck, wenn man sich Namen und Regeln im Betrieb notiert. ● Mehrere Wochen Ferien, ausschlafe­n und seine freie Zeit einteilen – das jetzt aufzugeben, fällt schwer. Dennoch sollten Auszubilde­nde am ersten Tag nicht mit gesenktem Kopf und müden Augen am Arbeitspla­tz erscheinen. „Der Ausbildung­sstart ist immer eine Herausford­erung“, weiß Josefine Steiger, Leiterin der Fachabteil­ung Ausbildung der Industrie- und Handelskam­mer in Schwaben. „Zumindest sollte man ausgeschla­fen sein.“Das heißt: Rechtzeiti­g ins Bett gehen, damit das frühe Aufstehen einem nicht schwerfäll­t. In der Schulzeit konnte sich der ein oder andere verschlafe­n hinter dem Ordner verdrücken. In der Arbeit können die Azubis das nicht mehr. ● Manchmal sind es nur kleine Dinge, die dafür sorgen, ob wir jemanden sympathisc­h oder unsympathi­sch finden. Dabei spielen die Mimik, also der Gesichtsau­sdruck und die Körperspra­che eine wichtige Rolle. Am ersten Tag werden die Auszubilde­nden den Kollegen vorgestell­t. Das bedeutet: viel Händeschüt­teln und viele neue Gesichter. Dabei kann man einiges falsch machen. So sollte man beim Handgeben, einen bestimmten, aber nicht zu festen Druck abgeben. Wichtig ist, dass der Azubi dabei sein Gegenüber anschaut und nicht nach unten blickt. Noch ein Lächeln dazu, dann hinterläss­t der Lehrling einen guten ersten Eindruck.

Ja, der erste Tag wird anstrengen­d. Viele neue Menschen und Regeln, die man zu beachten hat, schrecken ab. Dennoch spricht Steiger von der Industrie- und Handelskam­mer Schwaben den jungen Menschen, die morgen in das Abenteuer Ausbildung starten, Mut zu: „Nach zwei bis drei Wochen gewöhnt man sich an den Arbeitsall­tag.“

 ?? Archivfoto: Matthias Becker ?? Der erste Tag am Ausbildung­splatz ist für beide Seiten aufregend. Azubi wie Ausbilder kennen sich noch nicht. Wenn der Lehrling einen guten Eindruck hinterlass­en will, sollte er beim Rundgang durch den Betrieb aufmerksam zuhören und Interesse an der...
Archivfoto: Matthias Becker Der erste Tag am Ausbildung­splatz ist für beide Seiten aufregend. Azubi wie Ausbilder kennen sich noch nicht. Wenn der Lehrling einen guten Eindruck hinterlass­en will, sollte er beim Rundgang durch den Betrieb aufmerksam zuhören und Interesse an der...

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