Ausbildungsstart: So stimmt der erste Eindruck
Das Abenteuer Lehre beginnt. Nach der Schulzeit bedeutet das für die Berufs-Neulinge eine große Umstellung. hat Expertinnen gefragt, was Azubis am ersten Tag beachten sollten – und wie sie von Beginn an punkten können
Vor morgen sind viele junge Menschen in der Region aufgeregt: Es ist ihr erster Tag im Berufsleben. Die Ferienzeit und der Sommer liegen hinter einem, ab morgen warten neun Stunden Arbeit von montags bis freitags. Für viele ist die alleinige Vorstellung ein Graus. Doch gerade der erste Tag in der Lehre ist wichtig. Denn für viele Ausbilder und zukünftige Kollegen gilt: Der erste Eindruck zählt.
hat sich bei zwei Expertinnen informiert, was man als Lehrling zum Ausbildungsbeginn beachten sollte. ● Wie weit ist es von Daheim zum Arbeitsplatz? Wie komme ich hin – und wieder zurück? Diese Fragen sollten Auszubildende schon vor dem 1. September klären. Denn wenn man zu spät zum Arbeitsplatz kommt, dann hinterlässt das einen schlechten Eindruck – noch bevor der Lehrling erschienen ist. Für Monika TreutlerWalle von der Handwerkskammer Schwaben ist Pünktlichkeit das A und O, denn: „Wenn man mit seinem Arbeitgeber vereinbart hat, man kommt um acht Uhr morgens vorbei, dann ist es respektlos, eine Viertelstunde später erst aufzutauchen.“Am besten plant man gleich ein paar Minuten Pufferzeit ein. Der erste Arbeitstag ist schon an sich eine aufregende Situation, da sollte einem nicht noch der Zeitdruck Stress machen. ● „Und wie heißt du?“So eine Frage wird dir am ersten Tag öfters gestellt werden. Doch sollten Lehrlinge sie besser nicht stellen – zumindest nicht in der DuForm. Gewöhne dich daran, am ersten Tag alle Kollegen und Vorgesetzten zu siezen. Erst wenn sie dir das Du anbieten, solltest du die Personen mit Vornamen ansprechen. Auch Treutler-Walle ist überzeugt: „Höflichkeit ist Trumpf.“● Der erste Tag in der Ausbildung beginnt meist mit einem Rundgang durch den Betrieb: Der Ausbilder stellt Kollegen vor und zeigt verschiedene Arbeitsbereiche. Auf den Boden schauen und nicht grüßen, das kommt dabei nicht so gut an. „Wenn man rumgeführt wird, sollte man Interesse zeigen. Das geht am besten, indem man viele Fragen stellt“, sagt Treutler-Walle. Empfehlenswert ist auch, einen Block und Stift mitzunehmen. Am ersten Tag geht der Ausbilder zwar nicht davon aus, dass der Lehrling sich alles merkt – aber es hinterlässt einen guten Eindruck, wenn man sich Namen und Regeln im Betrieb notiert. ● Mehrere Wochen Ferien, ausschlafen und seine freie Zeit einteilen – das jetzt aufzugeben, fällt schwer. Dennoch sollten Auszubildende am ersten Tag nicht mit gesenktem Kopf und müden Augen am Arbeitsplatz erscheinen. „Der Ausbildungsstart ist immer eine Herausforderung“, weiß Josefine Steiger, Leiterin der Fachabteilung Ausbildung der Industrie- und Handelskammer in Schwaben. „Zumindest sollte man ausgeschlafen sein.“Das heißt: Rechtzeitig ins Bett gehen, damit das frühe Aufstehen einem nicht schwerfällt. In der Schulzeit konnte sich der ein oder andere verschlafen hinter dem Ordner verdrücken. In der Arbeit können die Azubis das nicht mehr. ● Manchmal sind es nur kleine Dinge, die dafür sorgen, ob wir jemanden sympathisch oder unsympathisch finden. Dabei spielen die Mimik, also der Gesichtsausdruck und die Körpersprache eine wichtige Rolle. Am ersten Tag werden die Auszubildenden den Kollegen vorgestellt. Das bedeutet: viel Händeschütteln und viele neue Gesichter. Dabei kann man einiges falsch machen. So sollte man beim Handgeben, einen bestimmten, aber nicht zu festen Druck abgeben. Wichtig ist, dass der Azubi dabei sein Gegenüber anschaut und nicht nach unten blickt. Noch ein Lächeln dazu, dann hinterlässt der Lehrling einen guten ersten Eindruck.
Ja, der erste Tag wird anstrengend. Viele neue Menschen und Regeln, die man zu beachten hat, schrecken ab. Dennoch spricht Steiger von der Industrie- und Handelskammer Schwaben den jungen Menschen, die morgen in das Abenteuer Ausbildung starten, Mut zu: „Nach zwei bis drei Wochen gewöhnt man sich an den Arbeitsalltag.“