Brandschutz: Pfarrheim wird auf Vordermann gebracht
In dem Altenstadter Gebäude stehen aktuell nur noch kleinere Arbeiten an. Warum die Maßnahmen nötig sind
Acht Stufen die Notleiter nach oben steigen und dann durch das Kellerfenster nach draußen kriechen – dieser Notausstieg war bis jetzt in der Markt- und Pfarrbücherei, die im Untergeschoss des Altenstadter Pfarrheims untergebracht ist, nicht möglich. Aber nicht nur die Kellerräume, in denen sich neben der Bücherei auch die Mutter-Kind-Gruppe aufhält und ein Jugendraum untergebracht ist, wurden für den Ernstfall auf Vordermann gebracht. Zur Verbesserung des Brandschutzes wurde am gesamten Pfarrheim gearbeitet. Die Maßnahmen stehen jetzt kurz vor der Fertigstellung.
Wäre früher ein Feuer im Kellergang und im Bereich der dortigen Treppe ausgebrochen, hätte dies schlimm enden können: Für etwaige Personen in den dort befindlichen Aufenthaltsräumen wäre nämlich der Fluchtweg versperrt und kein zweiter Rettungsweg zur Verfügung gestanden. Der Altenstadter Kirchenpfleger Michael Briglmeir sagt außerdem, dass üblicherweise Räume, die nicht gebraucht wurden, verschlossen gewesen seien. Also wäre auch über diese Wege keine Flucht möglich gewesen.
Der Kirchenpfleger befasst sich seit rund einem Jahr mit den Verbesserungsmaßnahmen in Sachen Brandschutz. Anlass war die bestehende Fluchttür an der Westseite des Hauses, die vom Pfarrsaal über eine Außentreppe ins Freie führt. Diese Tür war laut Briglmeir verzogen und ließ sich nicht mehr öffnen. Ein Schlüsseldienst wurde gerufen. Dieser stellte fest, dass eine Fluchttür nach den heutigen Richtlinien mit einem sogenannten Panikschloss versehen sein muss. Ein Türschloss, das zwar verschlossen ist, von innen aber zu jeder Zeit geöffnet werden kann.
Das Pfarrheim wurde vor 25 Jahren nach den damaligen Sicherheitsstandards gebaut und eingerichtet, erklärt Briglmeir. Der Umstand, dass diese heute offenbar nicht mehr ausreichend sind, veranlasste ihn zu weiteren Schritten. „Zweimal fand daraufhin eine Begehung des Pfarrheims mit Kreisbrandrat Bernhard Schmidt statt“, sagt er. Dieser habe ihm nach den Treffen vor Ort und nach Einsicht der Baupläne des Pfarrheims eine Reihe von Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen, die teilweise bereits realisiert wurden.
In der Küche steht jetzt beispielsweise ein spezieller Fettbrand- und im Bereich der elektrischen Anlagen ein Kohlendioxidlöscher. In den drei Aufenthaltsräumen im Keller wurde jeweils ein zweiter Rettungsweg durch den Notausstieg über die Notleiter und das Kellerfenster geschaffen. „Diese Fenster müssen jederzeit von innen geöffnet werden können“, erklärt Briglmeir. Das gesamte Fluchtweg- und auch Türschlosssystem im Pfarrheim wurde überdacht. Türen, die als Notausgang ausgewiesen sind, müssen von innen ohne Einschränkung geöffnet werden können. Die Fluchtwege selber müssen durch entsprechende Schilder in nachtleuchtender Ausführung gekennzeichnet werden. Diese Schilder seien bestellt, so Briglmeir, und die entsprechenden Schlösser würden zeitnah ausgetauscht.
Rund 7000 Euro kostet die Verbesserung des Brandschutzes im Pfarrheim. Die Kosten werden laut Kirchenpfleger von der Diözese übernommen.