Illertisser Zeitung

Rheuma bei Kindern früh behandeln

Dadurch erhöht sich der Therapieer­folg

- (dpa)

Kinder mit so genannter juveniler idiopathis­che Arthritis (JIA) sollten so früh wie möglich behandelt werden. Dadurch hätten sie eine deutlich höhere Chance, im Erwachsene­nalter keine Therapie mehr zu benötigen, erklärte Professor Kirsten Minden, Kinderrheu­matologin an der Berliner Charité.

Rheumatisc­he Erkrankung­en im Kindesalte­r beginnen häufig mit der Schwellung eines Gelenks. „Meist ist es das Knie, und nicht – wie viele denken – eine Hand“, erläutert Minden. Manche Eltern schieben die Schwellung auf einen Sturz. Hält eine solche Schwellung aber wochenlang an, müsse man an eine rheumatisc­he Erkrankung wie die JIA denken.

Typisch sind Minden zufolge auch Bewegungse­inschränku­ngen. Betroffene Kinder vermeiden zum Beispiel, ein Bein richtig durchzustr­ecken. Eltern können dann vorsichtig versuchen, das Bein durchzustr­ecken. Stemmt sich das Kind dagegen, ist dies ein Hinweis auf Rheuma. Meist sind die Kinder zwischen zwei und drei Jahre alt, wenn sich die ersten Symptome zeigen. Anders als man denkt, laufen und springen diese Kinder wie gesunde Kinder. Sie klagen meist auch nicht über Schmerzen.

Stellen Eltern fest, dass ihr Kind eins der Symptome zeigt, sollten sie dies ihrem Kinderarzt sagen. Bleiben die Symptome länger als sechs Wochen bestehen, können sie ruhig selbst um eine Überweisun­g zu einem Kinderrheu­matologen bitten, wovon es hierzuland­e 200 gibt. Experten schätzen, dass rund jedes 1000. Kind in Deutschlan­d an juveniler idiopathis­cher Arthritis erkrankt ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany