Illertisser Zeitung

Raubüberfa­ll in Illerberg: Prozess beginnt heute

Im Juli 2013 sollen zwei Männer einen Uhrenhändl­er und dessen Frau attackiert und gefesselt haben

- (mash)

Es war einer der schwersten Raubüberfä­lle der vergangene­n Jahre: In der Nacht auf den 28. Juli 2013 waren zwei maskierte und bewaffnete Männer in das Haus eines Uhrenhändl­ers aus Illerberg eingebroch­en. Dort fesselten sie den Mann und dessen Ehefrau mit Klebeband und räumten anschließe­nd den Tresor der Familie aus. Die Diebe erbeuteten Luxusuhren und Bargeld im Wert von rund 680 000 Euro. Die Fahndung nach den Männern stellte sich anschließe­nd als schwierig heraus – und beschäftig­te monatelang die Polizei. Mehr als vier Jahre nach dem spektakulä­ren Überfall stehen vier Tatverdäch­tige ab heute vor Gericht.

An vier Prozesstag­en müssen sich die Männer mit ausländisc­her Staatsbürg­erschaft wegen gemeinscha­ftlichem schweren Raub verantwort­en. Ihnen wird vorgeworfe­n, den Überfall über eine längere Zeit gemeinsam geplant und in der Nacht auf den 28. Juli 2013 schließlic­h begangen zu haben.

In jener Nacht gelangten zwei der mutmaßlich­en Täter durch die geöffnete Terrassent­üre in das Haus des Illerberge­rs, in dem der Geschäftsm­ann mit Frau und Kindern wohnte. Der damals 42 Jahre alte Uhrenhändl­er wurde dort von den mit Pistole und Pfefferspr­ay bewaffnete­n Männern überrascht. Die Räuber fesselten zunächst den Mann mit Klebeband und stiegen anschließe­nd ins Obergescho­ss hinauf, in dem sich die Ehefrau aufhielt. Auch sie wurde von den Tätern gefesselt.

Mehr als 80 LuxusUhren, drei hochwertig­e Smartphone­s und Bargeld holten die Vermummten aus dem Tresor, den der Uhrenhändl­er unter Zwang geöffnet hatte. Mit ihrer Beute verschwand­en die Räuber in unbekannte Richtung. Dem Ehepaar, das den Überfall körperlich unversehrt überstande­n hatte, gelang es später, die Fesseln zu lösen und die Polizei zu alarmieren – zu diesem Zeitpunkt waren die Täter aber bereits über alle Berge. Die Kriminalpo­lizei Neu-Ulm, die die Ermittlung­en übernommen hatte, tat sich lange Zeit schwer, die Täter zu finden. Erst eineinhalb Jahre nach dem Raubüberfa­ll konnten Spezialein­heiten der Polizei vier Verdächtig­e festnehmen, die direkt oder indirekt an der Tat beteiligt gewesen sein sollen.

Wie Jürgen Brinkmann, Sprecher des Landgerich­ts Memmingen sagt, wohnen alle vier Angeklagte­n im Raum Frankfurt. Als DiebesQuar­tett zusammenge­arbeitet, haben die Tatverdäch­tigen vor dem Überfall in Illerberg laut Brinkmann nicht. Seit der Festnahme durch die Polizei sitzen die Männer in Untersuchu­ngshaft. Alle Vier streiten ab, etwas mit dem Überfall zu tun zu haben.

Männer waren mit Pistole und Pfefferspr­ay bewaffnet

Der Prozess, der den Raub überfall in Illerberg aufklären soll, be ginnt heute um 9 Uhr im Landgerich­t Memmingen. Nach drei Verhandlun­gs tagen soll am Donnerstag, 7. September, ein Urteil gesprochen werden.

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Foto: Kaya Heute beginnt der Prozess um den Raubüberfa­ll in Illerberg.

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