Der Kaffee zum Mitnehmen verursacht zu viel Müll
Das Unterallgäuer Abfallwirtschaftsamt möchte Unternehmen für ein neues Mehrwegbechersystem begeistern
Morgens muss es oft schnell gehen: Aufstehen, duschen, anziehen, Zähne putzen, häufig bleibt dann nur noch wenig Zeit fürs Frühstück – und den ersten Kaffee am Tag. Auf dem Weg zur Arbeit bieten sich jedoch zahlreiche Möglichkeiten, den Kaffeegenuss nachzuholen, und zwar im Einwegbecher.
Und so werden jedes Jahr im Unterallgäu rund fünf Millionen Becher für Kaffee zum Mitnehmen verwendet und nach einmaligem Gebrauch weggeworfen – das sind mehr als 500 Coffee-to-go-Becher pro Stunde. Diese Zahl hat die Kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises errechnet und jetzt in einer Pressemeldung veröffentlicht. „Das bedeutet einen unnötigen Ressourcenverbrauch und eine unnötige Belastung für uns und unsere Umwelt“, sagt Edgar Putz, Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft.
Um diese Belastung zu verringern und um Abfall zu vermeiden, will die Kommunale Abfallwirtschaft Unternehmern aus dem Unterallgäu ein Mehrwegsystem für Coffee-togo-Becher näherbringen.
Bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 21. September, im Landratsamt Unterallgäu in der Bad Wörishofer Straße 33 in Mindelheim stellt sie exemplarisch das Coffee-to-go-Mehrwegsystem der Firma Recup aus Rosenheim vor. Die Veranstaltung richtet sich an alle Betreiber von Cafés, Bäckereien und Restaurants, die Kaffee zum Mitnehmen anbieten. In vielen deutschen Städten, zum Beispiel in München, hat sich das System bereits etabliert, heißt es vonseiten des Landratsamtes, jetzt könnte der Mehrwegbecher auch im Unterallgäu eingeführt werden.
Aber wie viel Wasser und Strom benötigt man eigentlich für die Herstellung von Fünf Millionen Einweg-Kaffeebechern pro Jahr? Hier ein Überblick vom Abfallwirtschaftsamt: ● Die Herstellung von fünf Millionen Einweg-Kaffeebechern pro Jahr im Unterallgäu verursacht einen Ausstoß von 188 Tonnen Kohlenstoffdioxid. ● 543000 Kilowattstunden Strom werden für die Herstellung verbraucht. ● Für die Herstellung der Becher werden außerdem im Jahr 2,5 Millionen Liter Wasser benötigt. ● Fünf Tonnen Rohöl werden für die Produktion verwendet. ● 73 Bäume werden für die Becherherstellung gefällt. ● Insgesamt kommen die Unterallgäuer Coffee-to-go-Becher so auf rund 68 Tonnen Abfall.
Beginn der Veran staltung ist um 19 Uhr in Raum 400. Eine Anmeldung ist bis Freitag, 15. Sep tember, möglich unter Telefon 08261/995 367 oder per E Mail unter abfallwirtschaft@lra.unterallgaeu.de