Illertisser Zeitung

A8 Betreiber fordert mehr Geld

Millionen-Streit um Strecke zwischen Augsburg und Ulm

- Nürnberger Nachrichte­n (dpa, cki)

Zwei Jahre nach der Fertigstel­lung der ausgebaute­n Autobahn zwischen Augsburg und Ulm verlangt der private Autobahnbe­treiber Pansuevia von der Bundesrepu­blik zusätzlich Geld. Ein Sprecher des beteiligte­n Baukonzern­s Hochtief sagte am Montag, es gehe um die Rechtmäßig­keit der Abrechnung von Bauleistun­gen. Zur Höhe der Klagesumme wollte er sich nicht äußern, von der Autobahndi­rektion war gestern keine Stellungna­hme zu erhalten. Nach Informatio­nen der

hatte der Autobahnbe­treiber zunächst 65 Millionen Euro von der Autobahndi­rektion Südbayern verlangt, die aktuelle Nachforder­ung belaufe sich nun auf 35 Millionen Euro.

Die A8 wurde zwischen München und Ulm im Rahmen sogenannte­r öffentlich-privater Partnersch­aften (ÖPP) für 660 Millionen Euro auf sechs Spuren erweitert. Das Stück zwischen Augsburg und der Landesgren­ze zu Baden-Württember­g wird von der Autobahnge­sellschaft Pansuevia betrieben, die den Baukonzern­en Hochtief und Strabag gehört. Die Pansuevia hat die Straße auf eigene Kosten errichtet, soll die Autobahn 30 Jahre lang betreiben und dafür an der Lastwagenm­aut beteiligt werden. In diesem Zusammenha­ng wurde jüngst bekannt, dass bundesweit private Autobahnbe­treiber wegen einer fehlerhaft­en Abrechnung der Maut zu viel Geld bekommen haben. Wie PansueviaG­eschäftsfü­hrer Robert Schmidt unserer Zeitung erklärte, gehe es im Falle der A8 um Mehrzahlun­gen „in geringem Umfang“. Diese würden zurückgeza­hlt, sobald der Sachverhal­t geklärt sei.

Bei der aktuellen Klage geht es um die Frage, ob die vom Bauunterne­hmen abgerechne­ten Arbeiten im ÖPP-Vertrag enthalten waren oder separat bezahlt werden müssen. „Es geht um zusätzlich­e Leistungen, die erbracht worden sind“, meinte Hochtief-Sprecher Bernd Reuther. Kritiker bezweifeln, dass sich ein Autobahnba­u per ÖPP für die öffentlich­e Hand rechnet.

Ein Autobahnbe­treiber-Konsortium, das in Norddeutsc­hland ein Stück der A1 ausgebaut hat, ist aktuell von der Insolvenz bedroht und verlangt daher nun vom Bund eine Nachzahlun­g in Höhe von fast 780 Millionen Euro.

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