Illertisser Zeitung

Setzt Deutschlan­d den Höhenflug fort?

Gegen Spanien ist die Nationalma­nnschaft im EM-Viertelfin­ale klarer Außenseite­r. Hoffnungen ruhen auf den NBA-Stars. Wie Fans das K.-o.-Spiel verfolgen können

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Es ist das wichtigste Spiel für die deutschen Basketball­er seit einem Jahrzehnt. Das Team um NBA-Jungstar Dennis Schröder trifft am Dienstag (17.45 Uhr/Telekom Sport) in Istanbul im EM-Viertelfin­ale auf den Titel-Topfavorit­en Spanien. Erstmals seit der Ära von Dirk Nowitzki steht die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) wieder auf der ganz großen Bühne. Das muss man zu der Partie wissen:

Warum sind die deutschen Korbjäger plötzlich wieder so stark?

Aufbauspie­ler Schröder steigt auf europäisch­er Ebene langsam in den Status eines Superstars auf. Mit 23,2 Punkten pro Partie im Schnitt liegt er nach den Achtelfina­ls auf Platz zwei der Bestenlist­e des Turniers. Dazu kommt auch Daniel Theis als zweiter NBA-Profi zusehends in Schwung. Neben einer geschlosse­nen Mannschaft­sleistung überzeugt das Team von Bundestrai­ner Chris Fleming mit einer starken Defensive.

Wie sind die Chancen gegen Spanien?

Das deutsche Team ist klarer Außenseite­r. Der Kern des Teams um Superstar Pau Gasol und dessen Bruder Marc dominiert den europäisch­en Basketball seit einer Dekade. Alleine in den vergangene­n elf Jahren holte Spanien drei OlympiaMed­aillen, WM-Gold und strebt nun den vierten EM-Titel seit 2009 an. Im Hexenkesse­l von Istanbul bewiesen die bislang ungeschlag­enen Iberer beim Achtelfina­lsieg über Gastgeber Türkei Nervenstär­ke. „Sie sind eine extrem erfahrene Mannschaft, die lange zusammenge­spielt hat“, analysiert Bundestrai­ner Chris Fleming. Vor allem die Duelle unter den Körben dürften entscheide­nd sein.

Wo ist das Spiel gegen Spanien zu sehen?

Die öffentlich-rechtliche­n Sender verzichtet­en nach schwachen Einschaltq­uoten beim deutschen Aus bei der EM-Vorrunde 2015 in Berlin auf die Liverechte. Die EM-Partien überträgt die Deutsche Telekom. Alle Spiele der K.-o.-Runde sind im Fernsehen bei EntertainT­V, online (www.telekomspo­rt.de) und mobil über eine App zu sehen. DBB-Präsident Ingo Weiss äußerte sich zufrieden mit den bisherigen Übertragun­gen: „Ich bin stolz drauf, wenn wir während des Kanzlerdue­lls über 200000 Zuschauer haben. So hoch war die Quote.“

Was steht bei der EM noch auf dem Spiel?

Nur der Titel. Durch die Änderung des internatio­nalen Länderspie­lKalenders ist die Europameis­terschaft weder für die Qualifikat­ion zur WM 2019 in China noch Olympia 2020 in Tokio bedeutsam. Die WM-Ausscheidu­ngsrunde beginnt im November dieses Jahres, bei der Weltmeiste­rschaft werden die Plätze für die Sommerspie­le vergeben.

Wie sieht die Zukunft des deutschen Teams aus?

Coach Fleming hört nach der EM auf. Der Job als Bundestrai­ner ist durch die neuen Länderspie­l-Fenster nicht mehr mit dem Assistente­nJob beim NBA-Klub Brooklyn Nets vereinbar. Als designiert­er Nachfolger steht sein bisheriger Co Henrik Rödl bereit. Das deutsche Team kann noch einige Zeit in der Formation zusammensp­ielen – Lucca Staiger ist mit 29 Jahren der Älteste. Dazu können Paul Zipser und Maximilian Kleber aus der NBA stoßen. Auch einige Talente wie Kostja Mushidi drängen nach. Mittelfris­tiges Ziel ist die EM 2021, die Deutschlan­d ausrichten will.

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