Heute werden die Ranzen gepackt
Die Sommerferien sind vorbei: In Bayern beginnt der Unterricht. Der Landkreis Neu-Ulm ist vorbereitet: Es gibt genug Lehrer. Das ist auch nötig – denn die Schülerzahlen steigen an
Wenn heute in ganz Bayern die Schule wieder beginnt, dann kann sich Schulamtsdirektor Ansgar Batzner eigentlich entspannt zurücklehnen. Denn während andere Grund- und Mittelschulen im Freistaat unter Personalmangel leiden, ist der Landkreis Neu-Ulm mit Lehrern gut versorgt – und das, obwohl die Region bei Berufsanfängern eher unpopulär ist.
Während es viele Lehramtsstudenten nach ihrem Abschluss etwa in den Raum Augsburg ziehe, trudeln im Schulamt in Neu-Ulm traditionell nur wenige Bewerbungen ein. „Viele haben während des Studiums ihren Partner kennengelernt und wollen in der Nähe ihrer Uni bleiben“, erklärt Batzner das geringe Interesse. So ganz verstehen kann der leidenschaftliche Pädagoge das aber nicht. Schließlich lasse es sich im Kreis Neu-Ulm gut leben – und unterrichten.
Dass an Grund- und Mittelschulen bereits ab Herbst die ersten Unterrichtsstunden wegen fehlender Lehrer ausfallen könnten, sei im Landkreis nicht zu befürchten. „Die Lage ist gut“, sagt Batzner. Alle Klassen seien mit Pädagogen versorgt und gestern wurden 38 frisch gebackene Referendare vereidigt – laut Batzner so viele, wie schon lange nicht mehr.
Auch die Mobile Reserve – Lehrer, die bei Ausfällen einspringen – könne vorgehalten werden. Dass heuer kein Personalmangel besteht, liege auch daran, dass man im Landkreis gute Erfahrungen mit externen Kräften gesammelt hat. So haben etwa Gymnasiallehrer, die keinen Job finden, in Bayern die Möglichkeit, sich in einer zweijährigen Maßnahme zu Fachkräften für Schularten ausbilden zu lassen, an denen Pädagogen fehlen. In der Region klappe das gut, sagt der Schulamtsdirektor, der für die Grund- und Mittelschulen und damit für rund 9000 Schüler zuständig ist. 1611 von ihnen werden heute zum ersten Mal ihre Ranzen packen – sie werden eingeschult. Das sind etwa 50 Kinder mehr als vor einem Jahr. „Das sind kontinuierlich mehr gewor- den“, sagt Batzner. Der Landkreis und vor allem das Illertal wachse, so der Schulamtsdirektor. Das zeigten die Baugebiete rund um und in Illertissen Insgesamt gebe es heuer etwas mehr Grundschüler als im vergangenen Jahr, nämlich 5980 (Vorjahr: 5884). Die Zahl der Mittelschüler ist von 2604 im Jahr 2016 auf 2558 im Schuljahr 2017/18 dagegen gesunken.
Ein Fokus wird in diesem Jahr wieder auf der Sprachförderung liegen: 144 Schüler, die ohne Deutschkenntnisse in die Bundesrepublik kamen – zum Beispiel aus Asylbewerberfamilien – werden zunächst in Übergangsklassen unterrichtet. In diesen Klassen werde laut Batzner der Schwerpunkt auf die deutsche Sprache gelegt. „Es geht aber auch um die Wertschätzung der Herkunftssprache“, sagt er. Batzner ist begeistert von den Schülern: „Ich kann voller Stolz sagen, dass einige den Sprung auf weiterführende Schulen geschafft haben.“Spätestens nach zwei Jahren dürfen die Schüler eine Regelklasse besuchen. Auch dort gibt es die Möglichkeit spezieller Förderstunden. Die Zahl der Kinder ohne Deutschkenntnisse in den Übergangsklassen an den Grund- und Mittelschulen ist im Kreis im Vergleich zum Vorjahr um etwa 50 gesunken. Laut Batzner ist das auf den inzwischen geringeren Zuzug von Migranten zurück zuführen.
Aber nicht nur an Grund- und Mittelschulen geht es heute mit dem Unterricht los, auch an Realschulen und Gymnasien beginnen Fünftklässler ihren ersten Tag. 451 sind es an den fünf staatlichen Realschulen im Kreis (Vorjahr: 453) und 513 an den fünf Gymnasien (Vorjahr: 509). Heiko Schleifer, Fachbereichsleiter für Schule, Kindergarten, Sport und Kultur am Landratsamt, fällt eine Besonderheit auf: Die Zahl der Eingangsklassen am Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium in Weißenhorn sei um eine zurückgegangen. Eine Erklärung dafür habe er nicht. Im Pfuhler Bertha-von-Suttner-Gymnasium gebe es hingegen eine ganze Klasse mehr als 2016. Insgesamt besuchen 3457 Schüler ein Gymnasium im Kreis und 2879 eine Realschule. Eine Besonderheit gibt es in Vöhringen: Dort beginnt die erste Realschule im Landkreis mit einem gebundenen Ganztag. Das heißt, die Schüler werden an mindestens vier Tagen nachmittags unterrichtet.
So zuverlässig wie Miss Sophie und Butler James an Silvester kommen Anfang September die empörten Rufe im Supermarkt: „Hier gibt’s schon Lebkuchen! Wer isst denn jetzt schon Lebkuchen?!“Anscheinend genügend Menschen, sonst würde es sie ja nicht geben, denke ich mir da insgeheim.
Für mich kommen Lebkuchen Anfang September noch gar nicht infrage. Ich finde: Alles im Leben sollte seine Ordnung haben. Auch die Inhalte meines Speiseplans. Erdbeeren im Winter oder Rüben im Sommer – das geht gar nicht.
Solange der Mozzarella noch im Kühlschrank weilt und darauf wartet, mit den letzten Gartentomaten verspeist zu werden, so lange kommen Herbstgerichte noch nicht auf den Teller. Dazu gehören beispielsweise die Kürbisse, die es jetzt schon im Supermarkt und an vielen Ständen neben der Straße zu kaufen gibt. Denn vor dem Verzehr von Kürbissen hat der liebe Gott den Federweißen gesetzt – in meiner traditionellen, kulinarischen Reihenfolge jedenfalls. Erst, wenn man des Zwiebelkuchens überdrüssig geworden ist, geht es weiter zur Kürbissuppe. Und erst danach sind Glühwein, Lebkuchen und Co. an der Reihe. Es ist doch herrlich, wenn man Traditionen pflegt – und das nicht nur an Silvester.
Und ist es nicht noch viel herrlicher, dass sich eine Schachtel Pralinen so gar nicht jahreszeitlich einordnen lässt und stets passt?
So viele Lehrer wie lange nicht mehr