Tipps für In App Käufe
So schützt man Kinder
Durch VR wirkt alles immer echter, intensiver und damit auch bedrohlicher. Wir müssen uns ernsthaft mit dieser neuen Technik auseinandersetzen. Neue Trends wollen ausprobiert werden.
Wie können es Institutionen wie die KJM überhaupt schaffen, bei den vielen neuen Trends auf dem Laufenden zu bleiben?
Das funktioniert, weil die Unternehmen im Idealfall ja selbst ein Interesse daran haben, ein USKSiegel zu erhalten. Es gibt jedoch nach wie vor einige, die sich nicht beteiligen – wie zum Beispiel Apple. Es muss uns gelingen, diese Unternehmen zu erreichen.
Der Google Play Store hat Alterskennzeichnungen für Spiele und andere Apps eingeführt. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch große Player sich bei dem Thema bewegen. Die KJM bleibt weiterhin im Gespräch mit allen Akteuren.
Teil des Problems ist sicherlich, dass es für die Hersteller aufwendig ist, Spiele in unterschiedlichen Ländern zertifizieren zu lassen. Gibt es hierzu Ideen?
Ja, man hat schon lange darüber nachgedacht, wie man es schafft, dass Siegel nicht nur für einen nationalen Markt gelten. Deshalb hat man das sogenannte IARCSystem eingeführt. IARC steht für „International Age Rating Coalition“, ein internationales Klassifizierungssystem.
Das System basiert auf einem Fragebogen, den der Spielehersteller selbst ausfüllt. Dort werden dann verschiedene Filter-Fragen zum Inhalt des Spieles gestellt. Zum Beispiel: Kommen Waffen zum Einsatz? Gibt es Schussszenen? Gibt es Tote? Ist nackte Haut zu sehen? Als Ergebnis gibt eine Software eine Altersfreigabe vor. Als Beispiel: Dein Spiel, lieber Entwickler, wäre in Deutschland für die USK eine 6, in den USA, auf Grund nackter Brüste, eine 12. Die Beurteilung
Aber woher weiß man, dass die Hersteller wahrheitsgemäße Aussagen machen?
Die Vorgaben werden von den jeweiligen Institutionen vor Ort teils gezielt, teils stichprobenartig geprüft. In Deutschland durch die USK und teilweise auch die KJM. Unsere Erfahrungen zeigen jedoch: In den allermeisten Fällen sind die Angaben der Unternehmen tatsächlich korrekt.
Ja, ich muss zugeben, dass ich zu Beginn skeptisch war, ob dieses System gut funktioniert. Dass es funktioniert, zeigt, wie wichtig es ist, die Gaming-Branche mit ins Boot zu holen. Denn seriöse Anbieter haben kein Interesse daran, jugendschutzgefährdende Inhalte zu verkaufen. Kinder und Jugendliche sicher ins nächste Level bringen – das ist das Ziel.
Interview: Susanne Ebner
Wie kann man Kinder und Jugendliche für die Gefahren von In-AppKäufen sensibilisieren?
Die Experten der KJM raten dazu, mit den Kindern über Kostenfallen und mögliche Konsequenzen zu sprechen. Das schütze vor Abzocke.
Hilft es, die Apps gemeinsam mit den Kindern anzuschauen?
Ja, die KJM betont, dass dies sehr hilfreich sein kann. Sie rät: „Testen Sie gemeinsam typische Internetseiten oder Apps und besprechen Sie die einzelnen Angebote.“
Wie schützt man sich technisch gegen In-App-Käufe?
In-App-Käufe können beim iPhone gesperrt und bei Android-Geräten mit einem Passwort gesichert werden.
Wie genau funktioniert das?
KJM und USK kurz erklärt Zur Person
Auf dem iPhone rufen Sie die „Einstellungen“auf. Dort wählen Sie „Allgemein“und dann „Einschränkungen“. Dort tippen Sie auf „Einschränkungen aktivieren“. Legen Sie Ihren Einschränkungscode fest und schieben Sie daraufhin den Regler bei „In-App-Käufe“nach links.
Und bei einem Android-Gerät?
Falls Sie ein Android-Smartphone besitzen, gehen Sie in den Play Store und tippen dort auf das Menü. In den „Einstellungen“wählen Sie „Authentifizierung für Käufe erforderlich“. Hier können Sie nun ein Passwort festlegen und einstellen, ob für jeden Kauf das Passwort im Store abgefragt werden soll.