Liebesgrüße aus dem Landratsamt
In der ersten großen Debatte des Kreistags über den Ausstiegswunsch von Neu-Ulm wird in sehr moderatem Ton die Gemeinsamkeit beschworen. Nur am Ende knirscht es doch noch
Den schönsten Satz des Tages sprach der CSU-Fraktionschef Franz-Clemens Brechtel: „Wir lieben uns zwar noch, aber wir wollen uns scheiden lassen.“Wobei das mit dem „Wollen“so eine Sache ist, denn der Wunsch, den Landkreis zu verlassen, geht ausschließlich von der Stadt Neu-Ulm aus. Nachdem die Räte der Kreismetropole schon im Juli mehrheitlich den ersten Schritt in Richtung Kreisfreiheit gegangen waren, hat sich jetzt am Freitag der Kreistag auf einer Sondersitzung erstmals ausführlich mit dem Thema befasst. Das Interesse daran war so groß, dass zusätzliche Stühle in den Sitzungssaal des Landratsamtes geschafft werden mussten. Die Grundlage für die Debatte bildete ein 40-seitiges Papier, in dem das Landratsamt ausführlich die Auswirkungen eines möglichen Nuxit beleuchtet. Allerdings fiel die Diskussion eher grundsätzlich aus, Details spielten keine große Rolle.
Fast bis zum Ende der Sitzung bemühten sich die Kreispolitiker und der Landrat darum, in mäßigem und sachlichem Ton die Angelegenheit zu beleuchten. Thorsten Freudenberger hatte zu Beginn noch den morgendlichen Sonnenschein als „gutes Vorzeichen“für die Diskussion beschworen. Das stimmte weitgehend, die Debattenredner vermieden Spitzen gegen die Stadt Neu-Ulm. Es war viel von Zusammenarbeit
Der Oberbürgermeister zieht es vor, zu schweigen