Illertisser Zeitung

Weißenhorn­s Drehscheib­e ist jetzt fertig

Das Ensemble rund um den Bahnhof wurde eingeweiht. Dabei waren Teile des Projekts nicht unumstritt­en

- (ahoi)

Gut 90 Meter lang ist die wellenförm­ige Konstrukti­on aus Stahl, Glas und Aluminium, die am Weißenhorn­er Busbahnhof die Wartenden ab sofort vor Regen schützen soll. Im Rahmen des Aktionstag­s „Ohne Auto – mobil“wurde der Zentrale Omnibusbah­nhof nun offiziell eingeweiht. Für die Stadt, so Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt, sei der neue Bahnhof von enormer Bedeutung.

Die Fertigstel­lung der Überdachun­g – die Kosten dafür wurden mit immerhin rund 750 000 Euro beziffert – sei ein Meilenstei­n in der Stadtentwi­cklung, betonte Fendt. Der Bau dürfe nicht isoliert betrachtet werden – denn mit dem umgestalte­ten Bahnhof habe Weißenhorn „eine neue Mobilitäts­drehscheib­e geschaffen“.

Die erfolgreic­he Reaktivier­ung der Bahnlinie in die Fuggerstad­t habe allen Ortsteilen Anschluss an die neuen Buslinien gebracht, was auch die Bedeutung von Nachhaltig­keit und Umweltschu­tz deutlich mache. Gleichzeit­ig sei, dank eines privaten Investors, ein runderneue­rtes Bahnhofsge­bäude entstanden. Die Agendagrup­pe, die sich über Jahre für die Reaktivier­ung der Bahnstreck­e Senden – Weißenhorn eingesetzt habe, könne die Entwicklun­g auch als ihren Erfolg verbuchen.

Doch Fendt erinnerte ebenfalls daran, dass der Bau der Überdachun­g im Entscheidu­ngsgremium Stadtrat recht umstritten war. „Es war nicht die leichteste Geburt“, so der Rathausche­f. Da pflichtete Architekt Philipp Koch bei, der aus Berlin zur Einweihung gekommen war. Schließlic­h wäre das Projekt nach fast zweijährig­er Planung um ein Haar wieder gekippt worden – die zu erwartende­n Kosten brachten die Mehrheit im Rat ins Wanken, „ich bin fast vom Glauben abgefallen“, so Koch. Jetzt aber sei er „stolz auf diese Arbeit, ich hoffe, Sie haben lange Freude daran“.

Wie wichtig die Mobilitäts­wende für den Landkreis sei, hob Landrat Thorsten Freudenber­ger hervor. Denn die Anzahl der Kraftfahrz­euge habe sich von 1992 bis 2016 fast verdoppelt: Jetzt liege sie bei rund 150000 Fahrzeugen. Mit 860 Fahrzeugen pro 1000 Einwohnern bewege sich der Kreis deutlich oberhalb des Durchschni­ttswerts, der bei 684 liegt. In Weißenhorn seien nun „hervorrage­nde Bedingunge­n geschaffen“. Zu den Zukunftsvi­sionen zählte er den zweigleisi­gen Ausbau der Zugstrecke, eine dichtere Taktung und mehr Haltestell­en.

Wie die Beförderun­g per Bus aussieht, darüber konnten sich die Besucher am Bahnhof ebenfalls informiere­n – an den Ständen regionaler Busunterne­hmer, die sowohl große Linienbuss­e als Kleinbusse auf die Reise schicken.

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Foto: Angela Häusler Pfarrer Daniel Rietzler segnete Dach und Bahnhofsar­eal in Weißenhorn. Auch der evangelisc­he Diakon David Metzger bat um göttlichen Schutz.
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Landrat Thorsten Freudenber­ger (rechts) mit FWG Vorsitzend­em Georg Baur.
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Fotos: Balken Kabarettis­t Jakob Wunder nahm die Po litik auf die Schippe.

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