Illertisser Zeitung

Fahrzeuge aus längst vergangene­r Zeit

In Kirchhasla­ch standen kürzlich alte Traktoren, Motorräder und Autos im Mittelpunk­t. Welche Raritäten Besucher bestaunen konnten

- VON CLAUDIA BADER

Wem beim Geruch von Ruß und Diesel und beim Anblick alter Traktoren, Automobile, Motorräder sowie landwirtsc­haftlicher Maschinen und Geräte das Herz ein wenig schneller schlägt, der war am Wochenende beim Oldtimertr­effen in Kirchhasla­ch genau richtig.

Auf Initiative der Bulldog- und Oldtimerfr­eunde Unterallgä­u fand dieses dreitägige Event zum 11. Mal statt. Von überall her ratterte und knatterte, hupte und rauchte es. Während viele ältere Besucher in Erinnerung­en schwelgten, bestaunten die jüngeren die Vorläufer heutiger moderner Agrartechn­ik.

Drei Tage lang drehte man im Greuth die Zeit zurück. Nostalgie hatte Hochkonjun­ktur. Denn die aus der näheren und weiteren Umgebung angereiste­n Aussteller präsentier­ten eine fast unüberscha­ubare Anzahl sorgsam gepflegter Raritäten. Lange Reihen von Autos mit den unterschie­dlichsten Kennzeiche­n ließen erkennen, dass diese alle drei Jahre organisier­te Oldtimersc­hau überregion­ales Interesse weckt. Beim Anblick der zahlreiche­n Oldtimer-Autos, deren sorgsam gepflegter Lack in der Sonne glänzte, leuchteten die Augen zahlreiche­r Fans. Aber auch die in Reihen aufgestell­ten Motorräder – manche mit Beiwagen – waren von Besuchern umringt.

Den meisten Platz beanspruch­ten die vielen Traktoren. Uralte und mehr oder weniger gut erhaltene Lanz-Bulldogs und Schlepper aus den 1930er, 1940er und 1950er Jah- ren sowie jüngere Modelle, aber auch nostalgisc­he Unimogs und ein altes Feuerwehrf­ahrzeug versetzten die Besucher in eine Zeit zurück, die offensicht­lich noch nicht so schnellleb­ig war.

Auch die vielen unterschie­dlichen Vorführung­en ließen ein Stück Geschichte aufleben. An einer Schmiede von anno dazumal wurde das Eisen am Kohlefeuer zum Glühen gebracht und anschließe­nd mit dem Hammer auf dem Amboss in die richtige Form geklopft. Wie zu Urgroßvate­rs Zeiten wurde das Korn in einer riesigen Dreschmasc­hine vom Stroh getrennt. Das Stroh wurde mit einem Strohschne­ider geschnitte­n sowie einem „Gsodschnei­der“zu Spreu gehäckselt. Aber auch eine zum Hobeln von Holzpfähle­n per Traktor betriebene Maschine sowie viele einstige Arbeitsger­äte machten deutlich, wie hart zu Zeiten der Vorfahren gearbeitet wurde.

Vor Ort konnten die Besucher auch zuschauen, wie Äpfel in einer per Traktor betriebene­n Schnitzelm­aschine zerkleiner­t und in einer Apfelpress­e des Baujahrs 1925 zu Saft verarbeite­t wurden, den man sogar probieren durfte.

Auf großes Interesse stieß ein vom Wasser der Hasel in Gang gesetztes Vorläuferm­odell der heutigen Wasserturb­inen.

Wer für seinen heiß geliebten Oldtimer noch ein Ersatzteil benötigte, fand es vielleicht auf dem ausgedehnt­en Flohmarkt. Dort konnte man auch Typenschil­der, alte Fachzeitsc­hriften und vieles mehr näher in Augenschei­n nehmen oder kaufen.

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Fotos: Claudia Bader Schlepper aus den 1930er, 1940er und 1950er versetzten die Besucher in eine Zeit zurück, die offensicht­lich noch nicht so schnellleb­ig war.
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Ein Vorläuferm­odell der heutigen Was serturbine­n.
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In einer Presse des Baujahrs 1925 wur den Apfelstück­e zu Saft verarbeite­t.
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Auf solch einem Amboss wurden einst viele Eisen geschmiede­t.

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