Fahrzeuge aus längst vergangener Zeit
In Kirchhaslach standen kürzlich alte Traktoren, Motorräder und Autos im Mittelpunkt. Welche Raritäten Besucher bestaunen konnten
Wem beim Geruch von Ruß und Diesel und beim Anblick alter Traktoren, Automobile, Motorräder sowie landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte das Herz ein wenig schneller schlägt, der war am Wochenende beim Oldtimertreffen in Kirchhaslach genau richtig.
Auf Initiative der Bulldog- und Oldtimerfreunde Unterallgäu fand dieses dreitägige Event zum 11. Mal statt. Von überall her ratterte und knatterte, hupte und rauchte es. Während viele ältere Besucher in Erinnerungen schwelgten, bestaunten die jüngeren die Vorläufer heutiger moderner Agrartechnik.
Drei Tage lang drehte man im Greuth die Zeit zurück. Nostalgie hatte Hochkonjunktur. Denn die aus der näheren und weiteren Umgebung angereisten Aussteller präsentierten eine fast unüberschaubare Anzahl sorgsam gepflegter Raritäten. Lange Reihen von Autos mit den unterschiedlichsten Kennzeichen ließen erkennen, dass diese alle drei Jahre organisierte Oldtimerschau überregionales Interesse weckt. Beim Anblick der zahlreichen Oldtimer-Autos, deren sorgsam gepflegter Lack in der Sonne glänzte, leuchteten die Augen zahlreicher Fans. Aber auch die in Reihen aufgestellten Motorräder – manche mit Beiwagen – waren von Besuchern umringt.
Den meisten Platz beanspruchten die vielen Traktoren. Uralte und mehr oder weniger gut erhaltene Lanz-Bulldogs und Schlepper aus den 1930er, 1940er und 1950er Jah- ren sowie jüngere Modelle, aber auch nostalgische Unimogs und ein altes Feuerwehrfahrzeug versetzten die Besucher in eine Zeit zurück, die offensichtlich noch nicht so schnelllebig war.
Auch die vielen unterschiedlichen Vorführungen ließen ein Stück Geschichte aufleben. An einer Schmiede von anno dazumal wurde das Eisen am Kohlefeuer zum Glühen gebracht und anschließend mit dem Hammer auf dem Amboss in die richtige Form geklopft. Wie zu Urgroßvaters Zeiten wurde das Korn in einer riesigen Dreschmaschine vom Stroh getrennt. Das Stroh wurde mit einem Strohschneider geschnitten sowie einem „Gsodschneider“zu Spreu gehäckselt. Aber auch eine zum Hobeln von Holzpfählen per Traktor betriebene Maschine sowie viele einstige Arbeitsgeräte machten deutlich, wie hart zu Zeiten der Vorfahren gearbeitet wurde.
Vor Ort konnten die Besucher auch zuschauen, wie Äpfel in einer per Traktor betriebenen Schnitzelmaschine zerkleinert und in einer Apfelpresse des Baujahrs 1925 zu Saft verarbeitet wurden, den man sogar probieren durfte.
Auf großes Interesse stieß ein vom Wasser der Hasel in Gang gesetztes Vorläufermodell der heutigen Wasserturbinen.
Wer für seinen heiß geliebten Oldtimer noch ein Ersatzteil benötigte, fand es vielleicht auf dem ausgedehnten Flohmarkt. Dort konnte man auch Typenschilder, alte Fachzeitschriften und vieles mehr näher in Augenschein nehmen oder kaufen.