Mozart und Mahler mitten in Babenhausen
Das Schwäbische Jugendsinfonieorchester begeistert mit klassischer Musik in der Schule
Seine „Symphonie Nr. 5“hat den österreichischen Komponisten Gustav Mahler nach der Hamburger Uraufführung im Jahr 1905 fast verzweifeln lassen. „Niemand kapiert sie“, schrieb er damals in sein Tagebuch. Bei der Aufführung in der Aula des Babenhauser Schulzentrums hingegen löste die heute zu den populärsten Werken Mahlers gehörende Sinfonie Begeisterung und nicht enden wollenden Applaus aus. Denn das Schwäbische Jugendsinfonieorchester des Bezirks brachte es in einer faszinierenden Weise zum Klingen, die ununterbrochen verzauberte.
Die rund 90 Mitwirkenden, die sich während einer intensiven Probenwoche in der Jugendbildungsstätte Babenhausen auf das Konzert vorbereitet hatten, verbanden Enthusiasmus und Eifer mit ihrem erstaunlich reifen Können sowie immerwährendes Streben nach möglichst vollkommener Wiedergabe. Unter Leitung von Allan Bergius widmeten sich die jungen Musiker zunächst der „Symphonie Nr. 38“, die bis heute zu den beliebtesten Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart gehört. Dass die drei Sätze der Sinfonie, die Anklänge aus Mozarts Opern „Le notte di Figaro“und „Don Giovanni“beinhaltet, zu Beginn des Jahres 1787 in Prag uraufgeführte wurde, gab ihr den Beinamen der Stadt. Mit hoher Konzentration und spürbarer Freude an der Herausforderung gestalteten die jungen Musiker zum Auftakt Nuancen zwischen Lebensfreude und Spannung.
Sie bedürfe nicht des Wortes, alles sei musikalisch gesagt, hat Gustav Mahler einst seine Prager Symphonie beschrieben. Mit einer breit gefächerten Vielfalt an Instrumenten, wie Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Trompete, Posaune, Tuba, Harfe und Schlagwerk, sowie jugendlichem Enthusiasmus machten die Mitglieder des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters diese von Trauer zu Fröhlichkeit und von Ernst zu Illusion reichende musikalische Sprache erlebbar. Vom ersten Ton an erzeugten Klangfülle und Kontraste der Musiker. Allan Bergius dirigierte aufmerksam, erarbeitete selten gehörte Details und schuf ein Höchstmaß an Emotion. Die zahlreichen Zuhörer konnten sich förmlich den einzelnen Stimmungen sowie Phrasierung und ●
zählt zu den führen den Jugendorchestern in Süddeutsch land. Seit seiner Gründung durch
im Jahr ist es zu einem großen Sinfonieorchester mit bis zu
angewachsen, die sich durch ein Probespiel für die Teilnah me qualifizieren müssen. ● ist seit März 2007 stellvertretender Solo cellist der
sowie musikalischer Leiter von „Attacca“, dem Jugendor chester des Bayerischen Staatsor chesters. (clb) Strukturierung des Werks hingeben.
Minutenlanger Applaus beendete ein Konzert, das gewiss als ein musikalischer Höhepunkt im Fuggermarkt bezeichnet werden darf.