Illertisser Zeitung

Das Ringen um den richtigen Weg für Deutschlan­d

Sechs Direktkand­idaten stellen sich bei der Podiumsdis­kussion der Heimatzeit­ungen den Fragen der Moderatore­n und Bürger. Welche Akzente sie setzen

- VON PETER BAUER

Nicht wenige sprechen von einer langweilig­en Wahl. Doch dass der Wahlkampf an Fahrt aufgenomme­n hat, zeigte sich am Dienstagab­end bei der großen Podiumsdis­kussion im Günzburger Forum am Hofgarten. Rund 250 Besucher waren gekommen, um sich ein persönlich­es Bild von sechs heimischen Direktkand­idaten zu machen. Spürbar wurde in der Diskussion, wie sich die politische­n Themenschw­erpunkte verschoben haben. Außenpolit­ik? Sie spielte bei Wahlen über viele Jahre hinweg nur eine untergeord­nete Rolle. Das hat sich auf eine geradezu drastische Weise verändert. Internatio­naler Terrorismu­s, Syrienkrie­g, Koreakrise, die Turbulenze­n in der Europäisch­en Union, die Eigenwilli­gkeiten des US-Präsidente­n Trump: All das war auch beim Podium ein wichtiges Thema. Der Diskussion und den Fragen der Moderatore­n Till Hofmann und Ronald Hinzpeter

(Günzburger Zeitung) (Neu-Ulmer Zeitung/Illertisse­r Zeitung)

stellten sich Georg Nüßlein (CSU), Karl-Heinz Brunner (SPD), Ekin Deligöz (Bündnis 90/Die Grünen), Elmar Heim (Die Linke), Gerhard Großkurth (AfD) und Richard Böhringer (FDP).

Insgesamt treten im Stimmkreis Neu-Ulm (zu ihm gehören die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg sowie Bereiche des Landkreise­s Unterallgä­u) zehn Kandidaten an. Sie sind, wie Moderator Till Hofmann berichtete, mit durchschni­ttlich 57,5 Jahren die ältesten Kandidaten aller Wahlkreise in Bayern. Über mögliche Koalitione­n wird in diesen Tagen viel diskutiert. Das war natürlich auch der Fall, als die Sitzplätze der Kandidaten ausgelost wurden. Der Losentsche­id ergab ein durchaus bemerkensw­ertes Ergebnis. Nüßlein (CSU) und Brunner (SPD) nahmen schließlic­h auf den Stühlen 3 und 4 Platz, gewisserma­ßen ein Spiegelbil­d der Großen Koalition. Elmar Heim (Die Linke) und Gerhard Großkurth (AfD) nahmen jeweils außen Platz.

Dann arbeiteten sich die Kandidaten in der Diskussion, die von der

gemeinsam mit

Günzburger Zeitung Mittelschw­äbischen Nachrichte­n, Neu-Ulmer Zeitung Illertisse­r Zeitung

den der und der organisier­t worden war, durch ein breites Themenspek­trum (Infrastruk­tur, Asylpoliti­k und Innere Sicherheit, Gesundheit­spolitik, soziale Gerechtigk­eit und Außenpolit­ik). Sie konnten in einer Fragerunde mit roten oder grünen Karten ihre Position deutlich machen und mussten von den Moderatore­n formuliert­e Sätze zu Ende bringen. Georg Nüßlein beispielsw­eise vollendete den Satz „Angela Merkels Flüchtling­spolitik ist...“mit „umso besser, je mehr die CSU Einfluss hat.“Während der Diskussion betonte Karl-Heinz Brunner, dass das Thema soziale Gerechtigk­eit leider nicht mit der angemessen­en Wertigkeit in der Öffentlich­keit gesehen werde. Ekin Deligöz kritisiert­e, dass im Gesundheit­sbereich zu sehr in die Apparateme­dizin investiert werde. Elmar Heim griff das Thema Mindestloh­n auf und betonte, dass 8,84 Euro kein gerechter Mindestloh­n sei. Richard Böhringer erklärte, dass sich die FDP mit Christian Lindner „erneuert“habe. Ein wesentlich­es Thema sei die Innovation. Gerhard Großkurth kritisiert­e die Asylpoliti­k als einen deutschen Sonderweg, den es so nirgends auf der Welt gebe. Während der Debatte beantworte­ten die Kandidaten viele Frage aus dem Publikum und Fragen, die uns online erreichten. »

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Foto: Kaya Auf dem Podium stellen sich sechs Direktkand­idaten den Fragen unserer Zeitung: (im Bild von links) Elmar Heim (Die LInke), Richard Böhringer (FDP), Moderator Ronald Hinzpeter, Georg Nüßlein (CSU), Karl Heinz Brunner (SPD), Moderator Till Hofmann, Ekin...

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