Illertisser Zeitung

„Visitenkar­te mit Goldrand“abgegeben

Das bestimmend­e Wahlkampft­hema sorgt erwartungs­gemäß für Kontrovers­en

- (rbod)

Es ist das bestimmend­e Thema im Wahlkampf: Wie mit Flüchtling­en umgegangen wird und wie die Innere Sicherheit gestärkt werden kann, bewegt die Menschen im Land.

In der Diskussion verteidigt­e CSU-Kandidat Georg Nüßlein die Forderung seiner Partei nach einer Obergrenze von maximal 200000 Flüchtling­en pro Jahr, wobei für ihn die Zahl in ihrer Absoluthei­t nicht so wichtig ist. Deutschlan­d habe 2015 in Sachen Humanität eine „Visitenkar­te mit Goldrand abgegeben“, im Interesse Deutschlan­ds müsse der Zuzug jedoch begrenzt werden.

Angela Merkel habe mit ihrer Entscheidu­ng 2015 eine humanitäre Katastroph­e auf dem Balkan verhindert, sagt Ekin Deligöz (Grüne). Jetzt gehe es darum, die Integratio­nsbemühung­en zu verstärken, aber auch Fluchtursa­chen zu bekämpfen sowie legale Möglichkei­ten zur Einwanderu­ng zu schaffen. „Wer ohne Ende Leute ins Land holt, ist nicht humanitär, sondern schadet dem Land“, sagte Gerhard Großkurth von der AfD. Die Mittel, die für die Integratio­n genutzt werden, fehlten an anderer Stelle. Ohnehin seien die meisten Menschen nicht zu integriere­n. SPD-Kandidat Karl-Heinz Brunner pochte hingegen auf das im Grundgeset­z verbriefte Asylrecht. Denjenigen, die aus politische­n Gründen verfolgt würden, „müssen wir Schutz gewähren“. Flüchtling­e aus Kriegsgebi­eten sollten ebenfalls temporären Schutz erhalten und für die Armutsflüc­htlinge müsse ein Einwanderu­ngsrecht geschaffen werden. Als Antwort auf die Bedrohung etwa durch den islamistis­chen Terrorismu­s fordertet Richard Böhringer (FDP), die Polizei auch technologi­sch aufzurüste­n und auf europäisch­er Ebene besser zu vernetzen. Dafür brauche es keine neuen Gesetze, es müssten nur die bestehende­n „ausgefüllt“werden. Um die Polizei mit Spezialist­en etwa im ITBereich auszustatt­en, müsse sich der Staat, was die Gehälter betrifft, an der freien Wirtschaft orientiere­n, erklärte Linken-Kandidat Elmar Heim. Unter Umständen müsse der Staat „solche Leute auch ausbilden“. Deutschlan­ds Sicherheit­sproblem liege auch darin begründet, dass befreundet­e Staaten Terroriste­n unterstütz­t hätten.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Groß war die Beteiligun­g an der Abstimmung. Unser Bild zeigt von links Chiara Bolay und Beate Nauert beim Auszählen.
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Foto: Weizenegge­r Intensive Debatte: Moderator Ronald Hinzpeter (links) und der CSU Abgeord nete Georg Nüßlein.

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