Perspektiven für die Gesundheitspolitik
Wie die Kandidaten die Versorgung der Menschen verbessern wollen
Welche Entwicklungsperspektiven haben die Krankenhäuser? Wie kann Pflegepersonal rekrutiert werden? Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum war ein zentrales Thema.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein betonte die Bedeutung der medizinischen Grundversorgung im ländlichen Raum. Auf seine Initiative sei ein Pflegezuschlag eingeführt worden. Die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern müsse intensiviert werden.
Pflegekräfte müssten besser bezahlt werden, forderte der SPDBundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner. Problematisch sei, dass im Bereich der Pflege die Dokumentation immer mehr Zeit in Anspruch nehme. Brunner plädierte für die Einführung einer Bürgerversicherung.
Geld sei genug „im System“, aber es werde falsch verteilt, erklärte die Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz (Bündnis 90/Die Grünen). Zu viel Geld fließe in die teure Apparatemedizin und in die Pharmaindustrie. Auch sie sprach sich für die Einführung einer Bürgerversicherung aus. Warum sei die Einführung einer Bürgerversicherung nicht schon umgesetzt, fragte AfD-Kandidat Gerhard Großkurth. Bewusst sein müsse, dass die Entwicklung von Medikamenten teuer sei. Er kritisierte, dass die Kassen ein Viertel der Einnahmen für die Selbstverwaltung aufwendeten.
Elmar Heim (Linke) wies dies zurück. Bei der AOK Günzburg würden auf die Verwaltungskosten lediglich 4,5 Prozent entfallen. Dies sei bei Kassen sehr unterschiedlich, entgegnete Großkurth. Heim hielt ebenfalls die Einführung der Bürgerversicherung für sinnvoll. Die Linke sei gewissermaßen deren Erfinder, sagte er. Andere Politiker auf dem Podium lachten bei dieser Bemerkung.
Richard Böhringer (FDP) plädierte für die Stärkung von Internetapotheken. So könnten Preise für Medikamente gesenkt werden. Wichtig sei es, im medizinischen Bereich die Bürokratie und die Notwendigkeit, Statistiken zu führen, abzubauen. Der Mensch müsse im Vordergrund stehen.