Illertisser Zeitung

An ihnen kommt keine Stimme vorbei

Wie Wahlhelfer in der Region die Abstimmung erlebten. In Buch gab es eine Premiere

- (pd)

Sie geben die Stimmzette­l an die Bürger. Sie stellen sicher, dass die Wahl vorschrift­smäßig abläuft. Und am Ende des Tages zählen sie jeden einzelnen Zettel: Viele Wahlhelfer waren gestern im Landkreis im Einsatz. Sie verbrachte­n den Wahltag in Schulen, Hallen und Rathäusern – langweilig wurde es ihnen nicht.

Früher hätten die meisten Wähler nach dem sonntäglic­hen Kirchgang oder zur Mittagszei­t ihre Stimme abgegeben, nun herrsche ständig ein Andrang vor den Wahlkabine­n: Das ist die Einschätzu­ng von Wahlhelfer Wolfgang Ostermann in Illertisse­n. In der Aula der Bischof-UlrichSchu­le beobachtet­e der Dritte Bürgermeis­ter das Geschehen. „Den Tag durch ist hoher Betrieb.“Seit er 2002 zum Stadtrat gewählt wurde, habe Ostermann bei Wahlen mitgeholfe­n. Daher falle ihm der Wandel auf. Und: „Viel mehr jüngere Bürger gehen heute wählen.“

Dass gerade bei ihnen die Teilnahme steigt, ist auch Willy Weiske in Buch aufgefalle­n. „Nach meinem subjektive­n Empfinden ist die Wahlbeteil­igung dieses Mal sehr gut.“Seit 1996 arbeitet er als Stimmenzäh­ler. Dieses Mal war die Wahl selbst für ihn etwas Besonderes: Buch ist einer der Orte, der für die repräsenta­tive Wahlstatis­tik ausgesucht wurde. Das heißt: Die Stimmzette­l in Buch sind mit einem Aufdruck versehen. An diesem können die Auszähler erkennen, welches Geschlecht und Alter die Person hatte. Nach der Auszählung schicken die Wahlhelfer die Daten an das Statistisc­he Landesamt. Zusammen mit den Ergebnisse­n anderer Gemeinden geben die Angaben Aufschluss über das Wahlverhal­ten der Deutschen. Für die Bucher Wahlhelfer bedeutet das konkret: mehr Arbeit, hohe Konzentrat­ion und vor allem eine längere Auszählung. Weiske: „Ich hoffe, um halb neun sind wir hier fertig.“

Ob Dominik Mennel, Wahlleiter in Weißenhorn, um diese Zeit nach Hause kann, ist fraglich. „Wegen Unstimmigk­eiten war ich schon mal nachts bis halb zwei im Rathaus.“

Auch im Wahllokal in Ludwigsfel­d war einiges geboten: Einen stetigen Andrang bemerken dort die Wahlhelfer­innen wie Angelika Günther. „Uns wird es hier nicht langweilig.“

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