Im Schloss darf geschlemmt werden
Gaststätte eröffnet in Weißenhorn
Tafeln zwischen ehrwürdigen Mauern – das können hungrige Gäste künftig im Neuffenschloss in Weißenhorn: Dort hat am Freitag das neue Restaurant „Anno 1460“eröffnet. Betrieben wird es von Gastronom Andreas Kierndorfer, dem Besitzer des „Hirschen“in Attenhofen und der Vogtmühle im Roggenburger Ortsteil Biberach.
Vor allem Steak-Liebhaber sollen im Herzen Weißenhorns auf ihre Kosten kommen. Der Clou: Wer mag, kann sich das edle Stück Fleisch gleich selber braten – auf einem 350 Grad heißen Stein und direkt am Tisch. Am Premierenabend war das noch nicht möglich, da probierten sich die geladenen Gäste durch eine Reihe von Tapas, die ebenfalls fester Bestandteil der vorrangig mit regionalen Erzeugnissen bestückten Karte sind. In der Küche werkelt künftig einer, den die Weißenhorner gut kennen: Robert Neumaier, kulinarisch verantwortlich auch für den Gasthof Hirsch.
Gut gelaunt begrüßte Investor Kierndorfer die Gäste. Er hat die Räume sanieren lassen, die Gestaltung mit der Stadtverwaltung abgestimmt. In den Gasträumen prägen, neben dem Original-Gemäuer, Holzmöbel und Glastüren das Bild, und so manches geschichtliche Detail bildet einen Hingucker. Ein kleiner Ofen zum Beispiel, den Kierndorfer aus einem anderen seiner örtlichen Bauprojekte, der Molfentervilla, ins Gasthaus geholt hat. „Der Stadtrat von Weißenhorn hat es gepackt und nach 550 Jahren eine Gastronomie geschaffen“, freute sich der Pächter. Das Schloss war über die Jahrhunderte nicht nur im Besitz wechselnder Adelsgeschlechter, sondern diente unter anderem als Schule und als Amtsgericht.
„Heute geht für uns ein Traum in Erfüllung“, sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt. Nach vielen Diskussionen um die Zukunft des Hauses zeige sich jetzt, „dass wir es richtiggemacht haben“.