Illertisser Zeitung

Wer wird was?

Die Jamaika-Koalition ist bisher nur ein Gedankensp­iel. Wir stellen das mögliche Kabinett trotzdem schon mal vor

- VON RUDI WAIS

Noch ist der Weg weit nach Jamaika – in allen Parteien aber wird bereits heftig diskutiert, wer bei Union, Grünen und Liberalen denn was werden könnte. Und wie die Parteien spekuliere­n auch wir. So oder so ähnlich könnte, ohne jede Gewähr, ein Kabinett aussehen:

Die Kanzlerin geht in ihre vierte Amtszeit - und weil die Lage komplizier­t ist, braucht

einen Mann ihres Vertrauens an ihrer Seite. bleibt daher Kanzleramt­schef. Staatsmini­sterin für Kultur könnte die Grüne werden.

Lange hat darauf gewartet, die Grünen in eine Bundesregi­erung zu führen. Nun ist er dort, wo er sein wollte: Er wird der zweite grüne Außenminis­ter nach Joschka Fischer.

Die FDP verzichtet aufs Auswärtige Amt und macht

zum Finanzmini­ster. Als Präsident der Europäisch­en Investitio­nsbank ist er ein Mann vom Fach und einer mit Regierungs­erfahrung, der 65-Jährige war schon Staatsmini­ster im Außenminis­terium.

Zwar bliebe lieber in München, in Berlin aber wird er als konservati­ves Korrektiv in einer Koalition gebraucht, die insgesamt deutlich links von der CSU steht. Horst Seehofer redet daher lange auf ihn ein - mit Erfolg.

Die Grüne hat schon lange einen Blick auf das Ministeriu­m mit dem größten Etat geworfen. Sie will der Parteilink­en beweisen, dass soziale Gerechtigk­eit nicht nur ihr Thema ist, sondern ein urgrünes.

Der 37-jährige ist das größte Talent der CDU. Ehe er Staatssekr­etär im Finanzmini­sterium wurde, hat er sich intensiv mit der Gesundheit­spolitik beschäftig­t. Das qualifizie­rt ihn für den nächsten Karrieresp­rung.

In ihrem Ministeriu­m hat nicht wirklich reüssiert, aber sie ist stellvertr­etende Parteivors­itzende, eine loyale Merkel-Unterstütz­erin und eine potenziell­e Ersatzkanz­lerin. Deshalb bleibt sie in ihrem Amt.

Damit der linke Flügel der Grünen Jamaika mitträgt, muss er im Kabinett vertreten sein.

war in einem früheren Leben Vorsitzend­er des Verkehrsau­sschusses und beerbt jetzt seinen Duzfreund Alexander Dobrindt.

Weil die Grünen sich für den Verkehr entschiede­n haben, kommt hier die CDU zum Zug. Wir entscheide­n uns für die stellvertr­etende Parteivors­itzende aus Rheinland-Pfalz. Wie Peter Altmaier ist

Jurist und ein loyaler Merkel-Mann. Da er im Gesundheit­sministeri­um für Spahn Platz machen muss, wird er Nachfolger von Justizmini­ster Heiko Maas.

Nordrhein-Westfalen ist im Kabinett noch unterreprä­sentiert und der frühere Umweltmini­ster

bei Hofe nach einigen Dissonanze­n wieder gut gelitten. Deshalb macht Angela Merkel ihn zum Wirtschaft­sminister.

Die CSU ist die einzige Partei, die noch auf einem eigenen Bauernmini­sterium besteht. Folgericht­ig Entwicklun­gsminister ins Agrarresso­rt, das er aus seiner Zeit als Staatssekr­etär bestens kennt.

Die FDP hat zu wenige Frauen - und eine der wenigen ist die Hamburgeri­n Die stellvertr­etende Parteivors­itzende, selbst Mutter zweier Söhne, hat die Nase hier knapp vorn. Generalsek­retärin Nicola Beer geht leer aus. Bevor

Ministerpr­äsidentin im Saarland wurde, war sie dort schon mal Bildungsmi­nisterin. Die 55-Jährige gilt als Frau für die Nach-Merkel-Zeit. Folgericht­ig muss sie irgendwann nach Berlin wechseln.

Der bisherige Europaabge­ordnete kommt mit dem zweitstärk­sten Landesverb­and der Liberalen und einem Zwölf-Prozent-Ergebnis aus Baden-Württember­g im Rücken nach Berlin. Wirtschaft­sminister würde er gerne werden – mit dem Entwicklun­gsressort kann er leben. wechselt

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Jens Spahn
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Katja Suding
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K. Göring Eckardt
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Norbert Röttgen

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