Illertisser Zeitung

Amüsanter Abend mit Weltschmer­z

Das Trio Mrs. Zwirbl begeistert das Publikum in der Weißenhorn­er Schranne nicht nur mit scharfsinn­igen Texten

- VON ROLAND FURTHMAIR

Dass die drei Musikerinn­en Maria Hafner, Evi Keglmaier und Anna Veit – besser bekannt als Mrs. Zwirbl – mit zum Besten zählen, was die bayerische Musikszene derzeit zu bieten hat, ist nun auch in der Region ausreichen­d bekannt. Denn die knapp 80 Besucher in der Weißenhorn­er Schranne waren nach zwei Stunden wunderbare­r Musik mit Blues, Volksmusik und „alten Perlen aus dem historisch­en Münchner Liedgut zeitgemäß präsentier­t“restlos begeistert. Für ihren Beifall wurde das Publikum von den Musikerinn­en, die nach einer Umbesetzun­g nur noch zu dritt sind und ihren vorherigen Namen Zwirbeldir­n abgelegt haben, nach einigen Zugaben sogar noch mit einem mehrstimmi­gen voluminöse­n Jodler verabschie­det. „Auf unser treues Weißenhorn­er Publikum ist eben Verlass“, sagte Heidi Kindermann vom Team von „Kultur in der Schranne“über das Interesse. „Es ist immer ein kleines Risiko, ein Programm mit regional weniger bekannten Künstlern zu präsentier­en, aber nach einem TV-Auftritt von Mrs. Zwirbl waren wir so begeistert, dass wir die drei Damen unbedingt mal engagieren wollten.“Dass die Organisato­ren richtig lagen, zeigte sich beim zweistündi­gen Konzert. Unmittelba­r nach dem „Auftakt mit Weltschmer­z“erklang a cappella beim „Der Jagr tragt an grüna Huat“die Klangfülle dreier bestens aufeinande­r abgestimmt­en Sängerinne­n. Im folgenden Programm nahmen die drei Ur-Niederbaye­rinnen – seit ihrer Künstlerka­rriere allesamt in München beheimatet – ihre Gäste mit auf eine „abstrakte Reise“um die Welt: Jeder Ton live und ohne Noten- und Textblätte­r geschweige denn Hilfsmonit­ore auf der Bühne ging es im zweiten Teil meist „tierisch“zu. Ob beim „Weil alles stinkt, beißt, kratzt und scheißt, was Hund, Katz oder Meise heißt“, ob „Beim Metzger“oder beim „Walfisch“sowie beim selbst ernannten Liebeslied „Das Mädchen und der Bär“: Das Trio forderte seine Gäste mit aufmerksam­em Zuhören, nicht nur mit scharfsinn­igen Texten. Denn auch was mit Geige, Bratsche und Kontrabass zum Vortrag kam, ließ eine fundierte musikalisc­he Ausbildung erkennen. „Mit Weltschmer­z haben wir begonnen, damit wollen wir auch enden.“So ließ das Trio einen amüsanten Abend mit „Über’m Giesinger Berg“ausklingen.

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Foto: Roland Furthmair Das Trio Mrs. Zwirbl stand am Samstag in der Weißenhorn­er Schranne auf der Bühne und begeistert­e die Zuschauer.

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