Amüsanter Abend mit Weltschmerz
Das Trio Mrs. Zwirbl begeistert das Publikum in der Weißenhorner Schranne nicht nur mit scharfsinnigen Texten
Dass die drei Musikerinnen Maria Hafner, Evi Keglmaier und Anna Veit – besser bekannt als Mrs. Zwirbl – mit zum Besten zählen, was die bayerische Musikszene derzeit zu bieten hat, ist nun auch in der Region ausreichend bekannt. Denn die knapp 80 Besucher in der Weißenhorner Schranne waren nach zwei Stunden wunderbarer Musik mit Blues, Volksmusik und „alten Perlen aus dem historischen Münchner Liedgut zeitgemäß präsentiert“restlos begeistert. Für ihren Beifall wurde das Publikum von den Musikerinnen, die nach einer Umbesetzung nur noch zu dritt sind und ihren vorherigen Namen Zwirbeldirn abgelegt haben, nach einigen Zugaben sogar noch mit einem mehrstimmigen voluminösen Jodler verabschiedet. „Auf unser treues Weißenhorner Publikum ist eben Verlass“, sagte Heidi Kindermann vom Team von „Kultur in der Schranne“über das Interesse. „Es ist immer ein kleines Risiko, ein Programm mit regional weniger bekannten Künstlern zu präsentieren, aber nach einem TV-Auftritt von Mrs. Zwirbl waren wir so begeistert, dass wir die drei Damen unbedingt mal engagieren wollten.“Dass die Organisatoren richtig lagen, zeigte sich beim zweistündigen Konzert. Unmittelbar nach dem „Auftakt mit Weltschmerz“erklang a cappella beim „Der Jagr tragt an grüna Huat“die Klangfülle dreier bestens aufeinander abgestimmten Sängerinnen. Im folgenden Programm nahmen die drei Ur-Niederbayerinnen – seit ihrer Künstlerkarriere allesamt in München beheimatet – ihre Gäste mit auf eine „abstrakte Reise“um die Welt: Jeder Ton live und ohne Noten- und Textblätter geschweige denn Hilfsmonitore auf der Bühne ging es im zweiten Teil meist „tierisch“zu. Ob beim „Weil alles stinkt, beißt, kratzt und scheißt, was Hund, Katz oder Meise heißt“, ob „Beim Metzger“oder beim „Walfisch“sowie beim selbst ernannten Liebeslied „Das Mädchen und der Bär“: Das Trio forderte seine Gäste mit aufmerksamem Zuhören, nicht nur mit scharfsinnigen Texten. Denn auch was mit Geige, Bratsche und Kontrabass zum Vortrag kam, ließ eine fundierte musikalische Ausbildung erkennen. „Mit Weltschmerz haben wir begonnen, damit wollen wir auch enden.“So ließ das Trio einen amüsanten Abend mit „Über’m Giesinger Berg“ausklingen.