Illertisser Zeitung

Die EU will 50000 Flüchtling­e aufnehmen

Aber 1,5 Millionen droht Abschiebun­g

- VON DETLEF DREWES

50000 Flüchtling­e sollen in den kommenden zwei Jahren in den EU-Staaten neu angesiedel­t werden. Gleichzeit­ig drängt die Brüsseler Kommission darauf, dass in nächster Zeit geschätzte 1,5 Millionen Menschen ohne Asylanspru­ch in ihre Heimatländ­er zurückgefü­hrt werden. Mit diesen beiden Punkten will die EU-Behörde die festgefahr­ene Diskussion um die Lösung der Flüchtling­skrise wieder in Gang bringen. „Die Flüchtling­szahlen sind zurückgega­ngen. Das ist ein Erfolg“, sagte Kommission­svize Frans Timmermans am Mittwoch in Brüssel. „Aber wir sind noch nicht am Ziel.“

Ohne Rücksicht auf Widerständ­e und politische Wahlergebn­isse besteht die EU-Kommission auf weiteren Fortschrit­ten. Dass Ungarn und die Slowakei sich bisher immer noch weigern, ihren Widerstand gegen ein Urteil des Europäisch­en Gerichtsho­fes vom August aufzugeben, mit dem sie gezwungen werden, Hilfesuche­nden eine neue Heimat anzubieten, ficht die Kommission nicht an. Trotz dieses Boykotts wurden bisher 29 000 Menschen aus griechisch­en und italienisc­hen Aufnahmela­gern umgesiedel­t. Allerdings hätten die Mitgliedst­aaten 37 000 aufnehmen müssen.

Bei der Ansiedlung von Flüchtling­en können die Staaten mit finanziell­er Unterstütz­ung aus der Unionskass­e rechnen. 500 Millionen Euro sollen dafür bereitgest­ellt werden, 10 000 Euro pro neu angesiedel­tem Flüchtling.

Außerdem regt die Behörde an, in Abstimmung mit dem UN-Flüchtling­skommissar­iat Menschen aus libyschen

Private sollen Patenschaf­ten übernehmen

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