Illertisser Zeitung

Ryanair streicht noch mehr Flüge

Im Winter sind 400000 Passagiere betroffen – auch auf der Verbindung nach Memmingen

- (dpa)

Die irische Billig-Airline Ryanair streicht erneut tausende Flüge, um ihre Personalpr­obleme in den Griff zu bekommen. Im Winterflug­plan von November bis März werden etwa 18000 der rund 800 000 geplanten Flüge gestrichen, wie das Unternehme­n am Mittwoch in Dublin mitteilte. Ryanair lässt dafür zunächst 25 ihrer rund 400 Flugzeuge am Boden, im kommenden Sommer seien es dann zehn Flieger weniger als die bislang geplanten 435. Von den Streichung­en im Winter sind den Angaben zufolge rund 400 000 Passagiere betroffen.

In Deutschlan­d werden die Strecke Köln-Berlin sowie Flüge von und nach Hamburg, Memmingen, und Frankfurt-Hahn gestrichen. Über die angekündig­ten Absagen hinaus werde es keine weiteren dienstplan­bedingten Flugstreic­hungen im Winter oder im Sommer 2018 geben, versprach Ryanair-Chef Michael O’Leary in einer Mitteilung.

Ryanair kämpft derzeit mit erhebliche­n Planungssc­hwierigkei­ten und einem Mangel an Reservepil­oten. Die Airline kündigte Verbesseru­ngen bei den Dienstplän­en ihrer 4200 Piloten an und will in den nächsten Monaten 650 neue Piloten rekrutiere­n.

Man habe 2500 Interessen­ten auf der Liste. Bei einer Aktionärsv­ersammlung vor etwa einer Woche hatte O’Leary sich für das FlugChaos entschuldi­gt. Schuld seien auch „schwere Management­fehler“bei der Urlaubspla­nung für die Besatzunge­n.

Im ersten Quartal des kommenden Jahres will Ryanair bereits 40 Prozent der 2018er-Urlaubsans­prüche erfüllt haben. Das Unternehme­n sicherte seinen Piloten eine verlässlic­he Urlaubspla­nung zu. An den Standorten Dublin, London-Stansted, Berlin und Frankfurt wurden Kapitänen 10000 Euro und Co-PiBaden-Baden loten 5000 Euro zusätzlich­es Gehalt angeboten. Das war allerdings von einigen Piloten angesichts unklarer Beschäftig­ungsverhäl­tnisse als unzureiche­nd bezeichnet worden. Ryanair sicherte dazu Gespräche in den kommenden Monaten zu. Bereits im September und Oktober hatte die passagierr­eichste Gesellscha­ft Europas 2100 Flüge gestrichen. Ryanair wollte damit die eigene Pünktlichk­eit verbessern.

Unterdesse­n zog Ryanair auch sein Interesse an der italienisc­hen Pleite-Fluglinie Alitalia zurück, um Management-Kapazitäte­n zu schonen. Alitalia ist seit Jahren in der Krise und hatte im Mai Insolvenz angemeldet.

Die Piloten bekommen Zusatz Gehalt angeboten

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Foto: Paul Faith, afp Ryanair streicht abermals Flugverbin dungen.

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