Illertisser Zeitung

Aus für umstritten­e Gasleitung

Kein Bedarf für Pipeline durch die Region

- (hogs, jca)

Der Bau der umstritten­en Gas-Pipeline „Monaco II“quer durch das Wittelsbac­her Land und Nordschwab­en ist vom Tisch. Wie die Regierung von Schwaben gestern mitteilte, hat sie das Raumordnun­gsverfahre­n für das Projekt eingestell­t. Die Firma Bayernets sieht demnach keinen Bedarf mehr für die Gasleitung. Bürgermeis­ter und Bauern atmen auf.

Die Pläne für eine unterirdis­che Gasdruckle­itung waren in der Region auf wenig Gegenliebe gestoßen. 2013 hatte die Bayerngas-Tochter Bayernets bei der Regierung von Schwaben das Raumordnun­gsverfahre­n beantragt. Über 70 Kilometer sollte die 1,2 Meter dicke Pipeline durch Schwaben führen und dabei mehrere Landkreise queren. Besonders problemati­sch war der Lech als natürliche Barriere.

Die Pläne wurden in Gemeinderä­ten und bei Informatio­nsveransta­ltungen vor Ort heiß diskutiert. Die Reaktionen reichten von mäßiger Begeisteru­ng bis zu offener Ablehnung. Landwirte fürchteten um die Bodenquali­tät, Bürgermeis­ter sahen zum Teil erhebliche Probleme mit der Infrastruk­tur ihrer Gemeinde. Bei der Regierung gingen 20 Einwendung­en gegen „Monaco II“ein.

Nun ist das umstritten­e Projekt beerdigt. Bayernets sieht aktuell keinen Bedarf für die Weiterführ­ung der Gasleitung. Im neuen Netzentwic­klungsplan der Bundesnetz­agentur ist die Trasse nicht aufgeführt. Die Behörde ist dafür zuständig, die Infrastruk­tur für die Energiever­sorgung zu ermitteln und sicherzust­ellen. Wegen der Energiewen­de schien zunächst der Bedarf an Gasleitung­en deutlich zu steigen, weil vermehrt Gaskraftwe­rke gebaut werden sollten.

Das waren die Pläne

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