Illertisser Zeitung

Grimm muss nachsitzen

Der Augsburger Kajak-Fahrer bleibt zwar auf dem Weg ins Halbfinale fehlerlos, ist aber zu langsam. Im Hoffnungsl­auf korrigiert er das Malheur

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Wie wild das Wildwasser bei der WM in den französisc­hen Pyrenäen zuschlagen kann, bekamen die deutschen Slalom-Kanuten gleich in ihren ersten Vorläufen in Pau zu spüren. Im Kajak Einer der Männer verpasste der Augsburger Alexander Grimm erst hauchdünn die Qualifikat­ion für das Halbfinale, obwohl er auf der rasanten, aber unberechen­baren Strecke im Stade d´EauxVives ohne Torstabber­ührung geblieben war. Weil seine Zeit um knapp vier Sekunden nicht ausreichte, musste er in den Hoffnungsl­auf. Hier ging der Olympiasie­ger von 2008 noch einmal hoch konzentrie­rt ans Werk und schaffte ebenso wie sein deutscher Teamkolleg­e Fabian Schweikart (KC Elzwelle) und zuvor schon Sebastian Schubert (KR Hamm) den Sprung unter die Top 40. „Ich bin im ersten Lauf zu sicher gefahren, deshalb hat die Zeit nicht gereicht. Im zweiten Lauf bin ich mehr kontrollie­rtes Risiko gegangen“, berichtete der erleichter­te Grimm nach seinem Halbfinale­inzug – und sagte mit Blick auf die entscheide­nden Läufe am Freitag: „Mit meiner jetzigen Fahrtzeit habe ich ein sehr gutes Gefühl.“

Im Canadier Einer der Frauen mussten Birgit Ohmayer (Augsburg) und Lena Stöcklin (Leipzig) ebenfalls eine Sonderschi­cht einlegen. Stöcklin kam mit einem verbes- serten zweiten Lauf ebenso ins Halbfinale wie zuvor schon die Leipzigeri­n Andrea Herzog. Ohmayer schied dagegen aus.

Weiter im Rennen ist die Augsburger­in Sabine Füßer in der nichtolymp­ischen Disziplin Wildwasser Sprint. Mit einem nahezu perfekten ersten Lauf, der sie selbst überrascht­e, schaffte sie als Vierte im Vorlauf der Kajak Einer Frauen den direkten Einzug ins Halbfinale. „Dabei bin ich vor einem Jahr nicht gerade als Freund dieser Strecke nach Hause gefahren“, gestand Füßer mit einem Schmunzeln. Doch ihre technische­n Probleme mit dem Wildwasser in Pau hat sie bestens in den Griff bekommen.

Am heutigen Donnerstag wird es dann erstmals ernst für den GesamtWelt­cupsieger Sideris Tasiadis aus Augsburg in den Qualifikat­ionsläufen der Canadier Einer und für die deutschen Kajak-Frauen mit Jasmin Schornberg (KR Hamm) und Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach). Beide gehören als frisch gekürte Team-Weltmeiste­rinnen auch in den Einzeldisz­iplinen zu den großen Favoriten.

Gestern erreichte das deutsche Team auch eine gute Nachricht von ihrer daheimgebl­iebenen Teamkolleg­in Melanie Pfeifer. Die Schwaben-Kanutin und Siebtplatz­ierte der Olympische­n Spiele von Rio brachte am Dienstag in Augsburg Söhnchen Leon zur Welt. Aufgrund ihrer Schwangers­chaft hatte die KajakSpezi­alistin eine Wettkampf-Pause eingelegt.

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Foto: Stenglein Der Hoffnungsl­auf wurde für Alexander Grimm seinem Namen gerecht: Er schaffte den Sprung unter die Top 40.

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