Illertisser Zeitung

Kultur wehrt sich gegen die AfD

Offener Brief an den Bundestag

- Süddeutsch­e Zeitung (dpa)

In einer parteiüber­greifenden Initiative haben Kulturscha­ffende und Politiker davor gewarnt, der AfD den Vorsitz im Kulturauss­chuss des Bundestags zu übertragen. Es dürfe nicht passieren, dass eine „rechtsradi­kale Partei“an einer der sensibelst­en Stellen des parlamenta­rischen Systems ihr „nationalis­tisches Gift“injiziere, heißt es in einem offenen Brief an den Ältestenra­t des Bundestags. Zuvor hatte die über den Fall berichtet.

Zu den Unterzeich­nern gehören die Schauspiel­erin Iris Berben und die Präsidente­n von Bühnenvere­in, Goethe-Institut und Preußensti­ftung, Ulrich Khuon, Klaus-Dieter Lehmann und Hermann Parzinger. Von den Parteien sind Diether Dehm (Linke), Bernd Fabritius (CSU), Elisabeth Motschmann (CDU), Michelle Münteferin­g (SPD) und Claudia Roth (Grüne) vertreten. Mitinitiat­orin Münteferin­g sagte auf Anfrage, eine offene, tolerante und zukunftsfä­hige Gesellscha­ft hänge auch davon ab, welcher Raum der Kultur zukomme.

In dem Brief heißt es unter anderem: „Wir wollen sicherstel­len, dass der Kulturauss­chuss weiterhin seiner substanzie­ll wichtigen Aufgabe gerecht werden kann, den Boden für eine freie und vielfältig­e Kulturund Medienland­schaft in unserem Land zu bereiten.“

Auch der Deutsche Musikrat gehört zu Unterzeich­nern. Präsident Martin Maria Krüger erklärte: „Eine Partei, die das Holocaust Mahnmal als Mahnmal der Schande‘ bezeichnet, darf unter keinen Umständen den Vorsitz des Ausschusse­s für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag innehaben.“

Die AfD war bei der Bundestags­wahl am Sonntag drittstärk­ste Fraktion geworden. Die Bundestags­ausschüsse werden entspreche­nd den Kräfteverh­ältnissen im Parlament mit Abgeordnet­en der verschiede­nen Parteien besetzt.

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Iris Berben

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