Auszeichnung für das siebte Kind
Warum der Bundespräsident die Patenschaft für die kleine Lidia Rut Lacatus aus Illertissen übernimmt
So kinderreiche Familien wie die von Carmen und Cristian Lacatus in Illertissen gibt es selten: Sieben Sprösslinge hat das Ehepaar. Der jüngste ist die kleine Lidia Rut – für die Nummer sieben gab es nun eine besondere Auszeichnung. Die Patenschaft übernahm ehrenhalber Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Und außerdem erhielt die Familie ein Geldgeschenk in Höhe von 500 Euro. Beides wurde kürzlich im Illertisser Rathaus überreicht.
Diese Patenschaft wird vom Staat angeboten – falls die Eltern das wollen. Als die aus Rumänien stammende Familie davon erfuhr, hat sie sich hocherfreut darum beworben.
So hat ihnen nun Bürgermeister Jürgen Eisen neben den eigenen Glückwünschen auch die des Bundespräsidenten Steinmeier mit Urkunde und Geldgeschenk überreicht. Die Familie ist vor acht Jahren nach Deutschland gezogen, „weil da alle Verwandten leben“, wie Vater Cristian Lacatus erzählt. Vom Geld sollen auch die Geschwister profitieren, indem Schulsachen gekauft werden. Seit knapp sieben Jahren wohnen sie in Illertissen – nun zu siebt. Töchterchen Lidia Rut kam am 10. April in Ulm zur Welt.
Standesbeamter Klaus-Dieter Stöckl kennt sich mit den Präsidenten-Patenschaften aus. Die Bearbeitung der Anträge könne dauern, sagt er. Die Patenschaften seien nicht mit Taufpatenschaften zu verwechseln. Lidia Rut besitze nun die rumänische und die deutsche Staatsangehörigkeit. Zum 21. Lebenjahr müsse sie sich dann für eine entscheiden.
Carmen und Cristian Lacatus, der als Lagerist beim Roten Kreuz in Neu-Ulm arbeitet, haben noch drei Mädchen und drei Buben. „Ohne Kinder würde das Leben keinen Sinn machen“, sagt der Vater. Dabei drückt die strahlende Mutter ihr Töchterchen im Arm. Wenn Menschen kinderlos sterben, würde nichts an sie erinnern. Lacatus ist Pastor bei der rumänischen Pfingstgemeinde.