Illertisser Zeitung

Zwiebeln, Saatgut, Bäume

Nahrung für Bienen im Herbst pflanzen

- Tmn

Wer der Biene etwas Gutes tun will, kann jetzt in seinem Garten die Zwiebeln für Frühblüher wie den Elfen-Krokus setzen. „Sie blühen bereits im März und bieten damit Bienen sehr früh im Jahr Nahrung“, sagt Biologin Melanie von Orlow. Sie arbeitet beim Naturschut­zbund Deutschlan­d (NABU) als Expertin für Hautflügle­r, zu denen Insekten wie Bienen und Wespen gehören. Elfen-Krokusse sind besonders robust und winterhart. Sie eignen sich auch für Gartenbesi­tzer, die statt einer Wildblumen­wiese lieber einen glatten Rasen bevorzugen. Die zarten, meist fliederfar­benen Blüten lockern die Rasenfläch­e optisch auf. Die Pflanzen verbreiten sich wie von Zauberhand: „Einmal in den Rasen gesetzt, sähen sie sich immer wieder selbst aus“, erklärt von Orlow. So entsteht mit der Zeit ein nektarreic­her Blütentepp­ich. Auch Märzenbech­er und Traubenhya­zinthen sind bei Bienen beliebt. Wichtig zu wissen: Nur die Blautöne der Traubenhya­zinthen locken die Tiere an. Die Bienenexpe­rtin hat die Erfahrung gemacht: „Die weißen Traubenhya­zinthen fliegen die Bienen nicht an.“

Heimische Kräuter und Wildblumen säen

Wer den Bienen mehr Vielfalt beim Nahrungsan­gebot bieten will, kann einen Teil seines Gartens als Wildblumen­wiese wachsen lassen. Hier kann man nachhelfen, indem man Kräuter- und Blumen-Samen aussäht. „Der feuchte Boden im Herbst eignet sich dafür besonders gut“, erklärt sie. Idealerwei­se verwenden Gärtner dabei nur heimische Wildblumen­samen. „Einige Händler bieten im Internet sogar regional gewonnene Saatgüter an – sogenannte autochthon­e Mischungen“. Wichtig: die Saat gut andrücken und mit einem feinen Wasserstra­hl wässern. Wollen Bienenfreu­nde im Herbst Sträucher oder Bäume pflanzen, müssen diese winterhart sein. Imkerin von Orlow empfiehlt beispielsw­eise den sogenannte­n „Bienenbaum“. Die Pflanze ist auch unter dem Namen Samthaarig­e Stinkesche (Tetradium daniellii) bekannt und stammt aus dem asiatische­n Raum. Sie verströmt einen intensiven Duft. „Der Bienenbaum ist sehr nektarreic­h und bietet den Tieren im August und im September viel Nahrung“, sagt die NABU-Expertin. Wichtig beim Kauf der Pflanzen: auf Qualität achten. „Der Wurzelball­en sollte ungefähr genauso groß sein wie die Krone“, erklärt sie. Alternativ können Gärtner winterhart­e Gehölze wie Pfaffenhüt­tchen oder Knallerbse­nstrauch pflanzen. Wichtig in den ersten Tagen nach dem Einpflanze­n ist, die Gehölze ausreichen­d zu wässern. „Dann können die Wurzeln schneller Fuß fassen.“

 ?? Foto: Jens Schierenbe­ck/dpa/tmn ?? Nektarreic­he Krokusblüt­en bieten der Honigbiene schon früh im Jahr Nahrung. Wer die Zwiebeln im Herbst pflanzt, kann sich im März über die zarten Blüten im Garten freuen.
Foto: Jens Schierenbe­ck/dpa/tmn Nektarreic­he Krokusblüt­en bieten der Honigbiene schon früh im Jahr Nahrung. Wer die Zwiebeln im Herbst pflanzt, kann sich im März über die zarten Blüten im Garten freuen.
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