Illertisser Zeitung

Noch viel Durcheinan­der

Nach einer Rekordsais­on setzt es diesmal die erste Niederlage für Ulm schon im ersten Spiel. Bitter war gegen Berlin vor allem der Ausfall eines großen Spielers

- VON PIT MEIER

Der Alba-Fan hatte in der Ratiopharm-Arena sein altes AkpinarTri­kot übergezoge­n und er hatte am Samstag gleich doppelten Grund zur Freude. Berlin gewann das erste Spiel der neuen Saison mit 72:68 und Ismet Akpinar lieferte nach seinem Wechsel von Alba zu Ulm eine starke Leistung ab, für die er sich ein Sonderlob seines neuen Trainers Thorsten Leibenath verdiente: „Er war unser stärkster Mann.“Ansonsten herrschte allerdings im neu formierten Team von Ratiopharm Ulm noch viel Durcheinan­der. Die ebenfalls neu zusammenge­stellte Mannschaft von Alba Berlin wirkte da schon viel strukturie­rter.

Bitter für die Ulmer war natürlich, dass Tim Ohlbrecht sein nach neunmonati­ger Zwangspaus­e fest eingeplant­es Comeback erneut verschiebe­n musste. Vor anderthalb Wochen war erneut ein operativer Eingriff am lädierten linken Knie notwendig geworden. Ohlbrecht saß deswegen auch im ersten Spiel der Saison in Zivilklamo­tten auf der Bank. Wann er nun tatsächlic­h wieder spielen kann? Nach Einschätzu­ng von Leibenath wird Ohlbrecht in der kommenden Woche am Teamtraini­ng teilnehmen. Ob es dann schon für das nächste Spiel am Mittwoch in Bonn reicht, müsse man abwarten.

Ohne ihren längsten Spieler fehlten den Ulmern unter dem Korb bisweilen die Mittel gegen die Berliner 2,13-Meter-Hünen Dennis Clifford und Bogdan Radosavlje­vic. Individuel­l blieben zudem ein paar Spieler eine Menge von dem schuldig, was man sich bei ihrer Verpflicht­ung von ihnen versproche­n hatte. Das gilt für Ryan Thompson, vor allem aber für Toure Murry, der nur knapp elf Minuten auf dem Feld war und in dieser Zeit kaum eine Aktion hatte. Viel effektiver spielte da der 20-jährige David Krämer, der im zweiten Viertel gut fünf Minuten auf das Parkett durfte und zwei trockene Dreier versenkte. Das Zusammensp­iel in der Offensive klappte trotzdem nicht wirklich, der Trainer sprach hinterher von „vieneuen ● (10/17). ● Grigonis (20), Clifford (13), Sikma (9), Var gas (8). len wilden Aktionen und vielen Einzelakti­onen.“Die größte Baustelle war aber die Verteidigu­ng. Die Ulmer fingen sich im ersten Viertel 24 gegnerisch­e Punkte ein und im dritten 25. Wie es gehen kann, das zeigten sie im zweiten Spielabsch­nitt, den sie mit 18:9 gewannen und in dem sie sich ihre 35:33-Führung zur großen Pause verdienten.

Anschließe­nd zog Berlin aber wieder auf elf Punkte weg (56:45), auf drei kamen die Ulmer drei Minuten vor dem Ende des Spiels wieder ran (63:66). Dann ein Pass des ansonsten guten Per Günther ins Aus und die letzten Sekunden tickten runter. In der vergangene­n Saison haben die Ulmer ihre erste Niederlage nach 27 Spielen kassiert, diesmal ist es schon im ersten passiert. Leibenath war dennoch nicht gänzlich unzufriede­n: „Phasenweis­e hat man gesehen, dass aus dieser Mannschaft etwas rauszuhole­n ist.“

Statistik

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Viel Kuddelmudd­el, wenig Struktur: Hier versuchen sich Isaac Fotu und Luke Harangody (von links in orangenen Trikots) unter dem Korb durchzuwüh­len, Trey Lewis hält sich raus.
Foto: Horst Hörger Viel Kuddelmudd­el, wenig Struktur: Hier versuchen sich Isaac Fotu und Luke Harangody (von links in orangenen Trikots) unter dem Korb durchzuwüh­len, Trey Lewis hält sich raus.

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