Ulm wird wieder weg geräumt
Nach der Niederlage in Bonn ist der Fehlstart in die Saison perfekt. Das Problem war diesmal beileibe nicht nur der erneute Ausfall von Tim Ohlbrecht
Der Fehlstart in die neue Bundesliga-Saison ist perfekt. Nach der Auftaktniederlage gegen Alba Berlin verloren die Basketballer von Ratiopharm Ulm auch das Spiel in Bonn und zwar deutlich mit 74:86. Ihr Problem an diesem Abend war beileibe nicht nur der erneute Ausfall von Center Tim Ohlbrecht.
Die Bonner schienen in ihrem ersten Saisonspiel in der Bundesliga den Gegner zu Beginn überrennen zu wollen. Nach nicht einmal zweieinhalb Minuten und einem erfolgreichen Halbdistanzwurf von Josh Mayo führten sie bereits mit 12:5, ganz kamen die Ulmer da nicht mehr heran. Der gegen Berlin am vergangenen Samstag noch so schwache und diesmal höchstens unwesentlich bessere Toure Murry verkürzte mit einem Dreier wenige Sekunden vor dem Ende dieses Viertels immerhin auf 22:26 aus Ulmer Sicht. Trotzdem sind 26 gegnerische Punkte in einem Spielabschnitt natürlich deutlich zu viel und alles andere als ein ausreichender Arbeitsnachweis für jede Verteidigung. Aber immerhin lief es vorläufig vorne noch. Ein weiterer Dreier von Da‘Sean Butler, zwei Punkte von Trey Lewis und der 27:27-Ausgleich war hergestellt. Mehr war aber nicht drin – ganz im Gegenteil. Die Bonner hatten wie schon Berlin am Samstag in Abwesenheit von Ohlbrecht Vorteile auf den großen Positionen. Die nutzten sie weidlich aus, obwohl auf Ulmer Seite Isaac Fotu als Aushilfscenter als eigentlich einziger Spieler eine starke Leistung ablieferte. Am meisten aber tat den Ulmern ein kleiner Mann weh. Das 76-Kilo-Leichtgewicht Mayo traf zunächst einen Dreier zum 42:33 und legte dann einen nach zum 47:35-Pausenstand.
Knapp zwei Minuten nach Wiederbeginn sah es dann nach einem Dunking von Jordan Parks und beim Stand von 56:39 schon richtig bedrohlich aus für die Ulmer. Die Bonner ließen sich das tatsächlich nicht mehr nehmen, sie zogen statt dessen zunächst beinahe nach Belieben auf mehr als 20 Punkte weg gegen eine Ulmer Mannschaft, bei der wenig wirkliche Leidenschaft zu erkennen war und die erst im letzten Spielabschnitt ein wenig näher, aber nicht mehr auf Schlagdistanz heran kam.
Im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag (18 Uhr) gegen Bayreuth stehen die Ulmer jetzt bereits mächtig unter Druck.