Altenstadt putzt sich heraus
Ein Entwicklungskonzept für den Markt und seine Ortsteile soll helfen, an Fördergelder zu kommen
Mit der Gestaltung der Neuen Mitte in Altenstadt ist die Innerortsentwicklung in der Marktgemeinde noch nicht abgeschlossen. Ganz im Gegenteil: Dieses Projekt soll erst der Auftakt sein.
Um weitere Sanierungs- und Neugestaltungsprojekte im Kernort und den Ortsteilen in Angriff nehmen zu können, müssen neue Fördertöpfe erschlossen werden. Damit der Markt Altenstadt schneller an Gelder aus der Städtebauförderung kommen kann, müsse man zuerst ein „Integriertes Nachhaltiges Städtebauliches Entwicklungskonzept“(ISEK) ausarbeiten, erklärte Bürgermeister Wolfgang Höß. Laut Planerin Sylvia Haines sei ein solches Entwicklungskonzept auf einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren ausgelegt. Herauskommen soll ein Maßnahmenkatalog, der alle nötigen Bauarbeiten und Ziele enthält. Diese Ziele könnten beispielsweise ein lebendiger und barrierefreier Ortsbereich, ein Parkraumkonzept, die Neudefinition von Naherholungsbereichen, die Stärkung des Gewerbestandorts oder eine Konzeption für ein Nahwärmenetz sein. Letztlich gelte es dann, die Projekte und Ziele zu priorisieren und in eine zeitlich machbare Realisierungsschiene zu bringen. Handlungsbedarf sieht die Planerin im Ortsteil Illereichen. Dort solle das schöne Gebäudeensemble im Bereich der Schlossbrücke erhalten werden. Im Ortskern, wo viele Gebäude leerstehen, bröckle es aber schon da und dort. In Herrenstetten hingegen sei bereits viel passiert. Der Dorfplatz in der Ortsmitte, der sich unterhalb der Pfarrkirche befindet, sei sehr gut gelungen und füge sich bestens in die Umgebung ein.
In Altenstadt selbst warten noch viele Aufgaben. Sylvia Hainer nannte die Gestaltung des Bahnhofsumfelds, den Flächenumgriff an der Bleiche und die Ortsdurchfahrt als Bereiche mit Gestaltungspotenzial. CSU-Fraktionsvorsitzender Hubert Berger erkundigte sich nach der Höhe der Städtebauförderung, die laut der Planerin bei rund 60 Prozent liegen könnte. Der FWGFraktionsvorsitzende Robert Heller forderte, in dem Entwicklungskonzept den Schwerpunkt auf Bereiche zu setzten, die noch nicht untersucht worden sind. Er nannte hierzu die Verkehrssituation und das Thema Mobilität. CSU-Ratsmitglied Richard Möst erinnerte an einige bereits entwickelte Konzepte, die nicht oder nur teilweise umgesetzt wurden. Dieses neue Entwicklungskonzept sollte seiner Meinung nach als Leitfaden dienen können und dauerhaft Bestand haben.
Bürgermeister Höß hob die Neue Mitte hervor, bei der sich die Konzepterstellung durchaus gelohnt habe. In diesen Ortsbereich habe man bereits über zwei Millionen Euro an Fördergeldern aus der Städtebauförderung gelenkt. Interessant findet Höß die Idee eines Nahwärmenetzes. Dort kenne man die Potenziale noch nicht und sollte sie untersuchen.
Richard Möst setzte sich dafür ein, dass die Bürger mit ins Boot geholt werden. Es bringe nichts, wenn für die Memminger Straße ein Konzept entwickelt wird, das sich nicht mit den Interessen der Grundstücksbesitzer deckt. Planerin Haines schlug dazu eine Bürgerwerkstatt vor. Der Zweite Bürgermeister Ernst Wüst betonte, dass man durch das ISEK die Basis für die zukünftige Weiterentwicklung des Orts schaffen müsse.
Bei einer Klausurtagung des Marktrats im Januar soll die Konzeption näher beraten werden.