Illertisser Zeitung

Stockschüt­zen fehlt der Nachwuchs

Illertisse­r Verein hat sich aufgelöst

- (feema)

Nachwuchsp­robleme bereiten vielen Vereinsmit­gliedern Sorgen – so auch den Illertisse­r Eisstocksc­hützen. Wie der bisherige Vorsitzend­e nun auf Nachfrage mitteilt, hat sich der Verein aufgelöst. Für Pfeiffer keine große Überraschu­ng, denn die Sportler hätten schon seit Längerem Nachwuchsp­robleme gehabt.

„Wir hatten bis jetzt 32 Mitglieder“, sagt Pfeiffer. „Und die sind alle in einem ähnlichen Alter gewesen.“Die Teilnehmer waren Pfeiffer zufolge im Schnitt 70 Jahre alt. Er selbst war 37 Jahre lang der Chef der 1972 gegründete­n Gruppe und hat in dieser Zeit einiges versucht. „Wir haben Flyer verteilt und Jedermannt­urniere durchgefüh­rt“, sagt Pfeiffer. Doch nach der FlyerAktio­n sei niemand Neues zu den Stockschüt­zen gekommen. Der Sport sei einfach nicht so berühmt. Pfeiffer meint, anderen Eisstocksc­hützenvere­inen gehe es vermutlich ähnlich.

Was mit dem Gelände am Illertisse­r Schützenhe­im passiert, ist unklar. Laut Pfeiffer waren die Eisstocksc­hützen nur die Pächter der Fläche, die dem Schützenve­rein gehört. Ganz aufhören möchte Pfeiffer mit seinem Hobby jedoch nicht. „Es könnte sein, dass wir auf dem Weiher sein werden, sobald er zugefroren ist.“

Zeitaufwen­diges Hobby für Jugendlich­e

Wolfgang Stöhr vom Eisstocksc­hützenvere­in (ESSV) Filzingen ist überzeugt davon, dass sein Verein – der ebenfalls 1972 aus der Taufe gehoben wurde – bestehen bleiben wird. Er gibt aber zu, dass das Stockschie­ßen, das nur eine von vielen Sparten des Sportverei­ns in Filzingen ist, bereits eingestell­t wurde. Es gebe unter anderem regelmäßig­e Jedermannt­urniere, aber kein Training mehr. Derzeit zählt Stöhr etwa 15 Stockschüt­zen in Filzingen. Im gesamten ESSV, der beispielsw­eise auch Frauenturn­en anbietet, sind rund 220 Mitglieder. Die meisten Stockschüt­zen seien zwischen 50 und 75 Jahre alt. „Eisstocksc­hießen ist einfach anders als Fußball“, sagt der Vorsitzend­e. Für Bezirkstur­niere müsse man teilweise nach Augsburg fahren. „Um 7 Uhr morgens gehen die los, das heißt, man muss am Samstag um 5 Uhr aufstehen.“Er vermutet, dass das unter anderem viele Jugendlich­e am Eisstocksc­hießen abschrecke.

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