Illertisser Zeitung

Doppelmord: Die Schlinge zieht sich zu

Soko-Beamte belasten Angeklagte­n. Schlüssel spielt eine Hauptrolle

- VON HOLGER SABINSKY WOLF

Es wird langsam eng für Waldemar N. Am sechsten Tag im Prozess um den Mord an einem lesbischen Paar haben Ermittler der Sonderkomm­ission „Hirblingen“etliche schwer belastende Indizien präsentier­t. Ein wichtiges Indiz war bislang gar nicht bekannt: Die Polizei fand am 21. Dezember 2016 an der Schmutter, wo die Leichen der beiden Frauen vergraben waren, einen Hausschlüs­sel von Waldemar N.

Ein Kripobeamt­er berichtete am Freitagvor­mittag, dass er mit diesem Schlüssel zum Haus der Familie N. in den Gersthofer Ortsteil Hirblingen gefahren sei, um den Schlüssel auszuprobi­eren. Ergebnis: Der Schlüssel passte sowohl an der Haustür als auch an der Tür von Waldemar N.s Einliegerw­ohnung im ersten Stock. Der 32-Jährige saß zu diesem Zeitpunkt bereits in Untersuchu­ngshaft. Denn schon bevor die Leichen der Opfer gefunden wurden, war N. unter Verdacht geraten.

Das liegt an weiteren starken Indizien. Eine wichtige Rolle spielt der Spaten, mit dem der Täter die Leichen vergraben hat. Den Spaten entdeckten Polizeitau­cher in der Schmutter. Genau einen solchen Spaten hatte Waldemar N. am Abend nach dem Verschwind­en der Frauen für 49,90 Euro gekauft. In seinem BMW sicherten die Ermittler einen Kaufbeleg aus einem Baumarkt: Der Schluss liegt nahe, dass exakt mit diesem Spaten das Loch für die Leichen gegraben wurde.

Ganz in der Nähe des Erdgrabs wurden zwei Garagenöff­ner der Frauen gefunden. Der Angeklagte

DNA von Waldemar N. an den Fußgelenke­n der Leichen

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