Kunden-Bewusstsein wächst
VON CHRISTINA HELLER
Obwohl regelmäßig über die problematischen Arbeitsbedingungen in vielen Textilfabriken berichtet wird, ändert sich das Kaufverhalten der meisten Menschen kaum. Wie das 4,99-Euro-T-Shirt entstanden ist, oder was aus der Ware wird, die nicht gefällt, will der Käufer nicht so genau wissen.
Doch wer genau hinschaut, der sieht, dass sich das Einkaufsverhalten langsam ändert. Denn ein ähnliches Bewusstsein wie beim Essen – bei dem sich viele Menschen inzwischen für die Herkunft der Produkte interessieren – entwickelt sich derzeit auch gegenüber der Modeindustrie. Ein Zeichen ist die Ratgeberliteratur. Ein anderes die Öko- und Fair-Trade-Kleidergeschäfte, die in vielen Städten entstehen. Handelshochschule in der Dokumentation.
H&M ist nicht der einzige Konzern, der große Kleidermengen im dänischen Roskilde verbrennen lässt. Das Unternehmen Bestseller, dem in Dänemark die Marken Vero Moda und Jack&Jones gehören, verbrannte im vergangenen Jahr laut 49 Tonnen Kleider. Die Begründung: Wasserschäden. Dass Modekonzerne so viele Kleidungsstücke wegen angeblicher Wasserschäden verbrennen müssen, sei nicht plausibel, kritisiert Christina Dean, Gründerin der Textilumweltorganisation Redress. „Wenn die nicht extrem wasserundichte Lager haben, kann ich einfach nicht verstehen, wie so viele Kleidungsstücke so nass werden können“, sagt sie gegenüber