Kameradschaft lag ihm am Herzen
Jakob Spengler ist mit 92 Jahren gestorben. Was er für Babenhausen getan hat
Zeit seines Lebens war Jakob Spengler, der in der vergangenen Woche im Alter von 92 Jahren gestorben ist, den Finanzen verbunden. Dies galt sowohl für seine berufliche Laufbahn, als auch für sein Engagement in sportlichen Vereinen und sozialen Organisationen.
Jakob Spengler, der am 28. Januar 1925 in Hinterschellenbach (Ziemetshausen) geboren wurde, kam 1961 in den Fuggermarkt. Grund hierfür war sein beruflicher Wechsel in die neu gegründete Fuggerbankfiliale in Babenhausen. Hubertus Fürst Fugger Babenhausen würdigte das große Engagement und fundierte Fachwissen des Bankexperten Spenglers, der „maßgeblich am Aufbau der Babenhauser Filiale der Fürst-Fugger-Bank beteiligt war“. Rund 28 Jahre – bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand – wirkte Spengler in diesem Bankinstitut.
Jakob Spengler war mit schweren Verwundungen aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt. Das hinderte ihn aber nicht daran, sportlich aktiv zu sein. Als eine Handvoll Kriegsversehrter am 20. April 1966 eine Versehrtensportabteilung gründete, die später in den TSV Babenhausen integriert wurde, war Spengler mit Feuereifer dabei und übernahm das Amt das Kassiers. Dieses übte er über 30 Jahre lang aus. Ihm wurde daher die Silberne und Goldene Ehrennadel des TSV Babenhausen, aber auch die Verbandsnadel in Gold des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) verliehen.
Außerdem war Spengler maßgeblich daran beteiligt, dass aus der Versehrtensportabteilung letztlich die „Behinderten-, Versehrten-, Rehabilitations- und Herzsportgruppe“(BVRS) wurde und damit die Zeichen der Zeit erkannt wurden. Und, dass Babenhausen eine Prellballhochburg mit zwei Bundesligamannschaften ist, geht indirekt auch auf die Versehrtensportgruppe zurück.
Spengler setzte sich mit voller Kraft dafür ein, dass sich die Babenhauser Versehrtensportmannschaft 15 Bezirksmeistertitel, sieben bayerische Vizemeisterschaften sowie im Jahr 1983 sogar den bayerischen Meistertitel erkämpfte, verbunden mit der Teilnahme an der deutschen Meisterschaft.
Doch auch die Kameradschaft war Spengler ein Anliegen. Und als der Babenhauser Reitverein damals einen Kassier suchte, sagte Jakob Spengler sofort zu.
Dies galt auch, als der „Ambulante Krankenpflegeverein Babenhausen und Umgebung“auf Initiative von dem Geistlichen Rat Lothar Lidel und dem damaligen Bürgermeister Theo Lehner 1980 ins Leben gerufen wurde. Sie suchten nach einem Kassenverwalter, zumal auf diesen ein umfangreiches Aufgabengebiet wartete. Mit den Vereinszielen konnte sich Spengler sofort identifizieren: Nämlich „durch direkte Arbeit und finanzielle Zuwendungen die Menschlichkeit in den Vordergrund zu stellen, sodass die zu Pflegenden menschliche Nähe erfahren und geborgen sind.“
Mit Jakob Spengler verliert der Fuggermarkt einen sozial engagierten Mitbürger.
Der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am Mittwoch, 18. Oktober, um 10.30 Uhr in der Babenhauser Pfarrkirche St. Andreas statt. Diesem geht um 10 Uhr ein Rosenkranz voraus.