Illertisser Zeitung

Das macht so viel Spaß

Das Ulmer Mammutprog­ramm wird in Lyon fortgesetz­t und es ist leichter zu ertragen, wenn man ab und zu gewinnt. Ein Spieler wäre allerdings gern mehr zu Hause

- VON PIT MEIER

Per Günther hat am Freitag vor laufenden Fernsehkam­eras sein Dilemma geschilder­t: Vor einer Woche kam Sohn Oskar zur Welt, aber eine große Hilfe kann der Kapitän von Ratiopharm Ulm seiner Frau Leonie nicht sein. An eben diesem Freitag haben die Ulmer in der Basketball-Bundesliga in Jena gespielt, am Sonntag zu Hause gegen Göttingen und am heutigen Dienstag (20 Uhr) steht in Lyon gegen Asvel Villeurban­ne die nächste Aufgabe im Eurocup auf dem Programm. Im Südosten von Frankreich bestreiten die Ulmer dann ihre immerhin schon fünfte Partie innerhalb von elf Tagen. Ein Mammutprog­ramm, das deutlich mehr Spaß macht, wenn man ab und zu gewinnt.

Im internatio­nalen Wettbewerb haben die Ulmer das ja schon am Tag von Oskars Geburt mit einem 83:73 gegen die türkische Mann- aus Bursa geschafft und wenigstens an diesem Tag hatte Per Günther frei. Gegen Jena und Göttingen war der Kapitän dann wieder dabei und somit maßgeblich beteiligt am ersten Bundesliga­sieg im fünften Anlauf. Wobei der 89:65-Erfolg über Göttingen deutlich weniger ansehnlich war als der Ulmer Auftritt gegen die Türken. Die Vermutunge­n, wonach die Motivation auf nationalem Parkett nicht ganz so hoch ist wie auf inter- nationalem, weil diese Spiele wichtiger sind für die Karriere, können gerade die Amerikaner in der Ulmer Mannschaft in den kommenden Wochen widerlegen. Mit starken Leistungen und Siegen in der Bundesliga und im Eurocup.

In Lyon treffen die Ulmer allerdings auf den schillernd­sten französisc­hen Basketball­verein. Villeurban­ne war 18 Mal Meister und hat achtmal den Pokal geholt, Präsident des Klubs ist die französisc­he NBAschaft Legende Tony Parker. Unter seiner Führung soll der Verein wieder die nationale Nummer eins werden und in der Euroleague spielen. Das höchste Budget in Frankreich hat Villeurban­ne nach Einschätzu­ng des Ulmer Trainers Thorsten Leibenath schon jetzt und sein Aufbauspie­ler Ismet Akpinar erwartet folglich eine intensive Auseinande­rsetzung: „Passend zu unserem Spielplan, der momentan auch sehr hart ist.“Hinzu kommt, dass der Bundesligi­st mit einigen angeschlag­enen Spielern nach Frankreich reist. Zuletzt hat sich am Sonntag gegen Göttingen Ryan Thompson leicht verletzt.

Interessan­t sind übrigens die Bilanzen der beiden Mannschaft­en: Ulm hat auf nationaler Ebene vier Spiele verloren und eines gewonnen, bei Villeurban­ne ist es umgekehrt. Dafür haben die Franzosen bei ihrem bisher einzigen Eurocup-Auftritt verloren, und zwar mit 75:85 in Trient.

Starke Nachwuchss­pieler

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Sehr viel Gelegenhei­ten für ein Bad in der Menge gab es in dieser Saison noch nicht für die Spieler von Ratiopharm Ulm (von links Trey Lewis und Isaac Fotu). Im Eurocup ha ben sie gegen Bursa gewonnen und in der Bundesliga am Sonntag gegen Göttingen....
Foto: Horst Hörger Sehr viel Gelegenhei­ten für ein Bad in der Menge gab es in dieser Saison noch nicht für die Spieler von Ratiopharm Ulm (von links Trey Lewis und Isaac Fotu). Im Eurocup ha ben sie gegen Bursa gewonnen und in der Bundesliga am Sonntag gegen Göttingen....

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