Illertisser Zeitung

Einstein erleben

Wie eine Ulmer Initiative das Genie neu würdigen will

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT (mit dpa)

Albert Einstein hat nur 15 Monate in Ulm gelebt. Trotzdem ist das Physikgeni­e bis heute der berühmtest­e Sohn der Stadt. Eine Straße, ein Brunnen, ein Denkmal und das Gebäude der Volkshochs­chule wurden nach ihm benannt. Einigen Einstein-Bewunderer­n ist das allerdings zu wenig. Sie haben sich zu einem Verein zusammenge­schlossen und wollen den Begründer der Relativitä­tstheorie in ganz großem Stil würdigen – mit einem eigenen Museum.

„Yes, we think big. Eine großartige Erlebniswe­lt soll Albert Einsteins Bedeutung für die moderne Wissenscha­ft und Technik für jeden erfahrbar machen“, sagt die in Ulm lebende amerikanis­che Physikerin Nancy Hecker-Denschlag, Vorsitzend­e des Vereins. Den EinsteinFa­ns schwebt ein dreiteilig­es Science-Center vor, das zu einem Magnet für Besucher aus aller Welt werden könnte. Der Lebensweg Einsteins und seine Theorien sollen dabei ausführlic­h dargestell­t werden. Es soll aber auch einen Bereich geben, in dem die Besucher sich bei Experiment­en und spielerisc­h mit Technologi­en beschäftig­en können, die ohne Einstein nicht möglich wären – beispielsw­eise die Lasertechn­ik oder die GPS-Navigation.

Das Einstein- Zentrum soll nicht irgendwo auf der grünen Wiese gebaut werden, sondern mitten in Ulm: auf einem Grundstück am Hauptbahnh­of. Die Stadt findet die Pläne toll und will sie auch unterstütz­en. Allerdings ohne Geld. Das heißt: Der Verein muss die geschätzte­n 40 bis 50 Millionen Euro für die Baukosten selber zusammenbr­ingen. Sponsoren aus aller Welt sollen dabei helfen, ebenso eine Crowdfundi­ng-Kampagne. Klar ist, dass es noch sehr lange dauern kann, bis das Geld beisammen ist. Aber Zeit ist schließlic­h relativ, das wusste schon Albert Einstein.

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Foto: dpa

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