Der 50. Geburtstag wird mit einem Musical gefeiert
Illerberger Schüler begeistern ihre Zuhörer mit „Hurra, die Schule brennt“in Anlehnung an den Film
Wer Geburtstag hat, darf sich über Geschenke freuen. Die Schüler und Lehrer der Illerberger Grundschule, die den 50. Geburtstag der Fertigstellung des neuen Schulgebäudes gefeiert haben, machten es jedoch umgekehrt: Sie beschenkten die Gäste im Wolfgang-Eychmüller-Haus mit einer originellen Idee. Sie präsentierten das quirlige Musical „Hurra, die Schule brennt“, in Anlehnung an die „Die Lümmel von der ersten Bank“-Filme aus den 1960er Jahren.
Und das kam bei den Zuschauern im gut besetzten Saal des Kulturzentrums sehr gut an: Immer wieder belohnten sie die Spielfreude der kleinen Darsteller mit Szenenapplaus. Die Schüler aller Klassen waren an dem Musical beteiligt
hinzu kamen Spieler von Realschule und Illertal-Gymnasium aus den 5. Klassen, deren Schulleiter die Mädchen und Buben großherzig ausgeliehen hatten.
Welche Arbeit hinter der Aufführung steckte, konnten die Besucher nur erahnen. Seit März wurde für das Musical geprobt. Rektorin Heike Häußler-Paul schrieb das Drehbuch und hielt sich dabei in abgespeckter Form an die Filmvorlage von „Hurra, die Schule brennt“. Den Schülern blieb so noch ausreichend Raum, um ihre Freude am Theaterspiel auszuleben. Für die Erst- bis Viertklässler hieß das vor allem: Texte lernen, Tanzschritte üben und Lieder einstudieren. Schließlich mussten sie auswendig gesungen werden. Und der Unterricht durfte ja auch nicht darunter leiden. Rektorin Häußler-Paul hatte große und kleine Assistenten an ihrer Seite. Bühnenbilder wechselten im Nu, viele Male mussten Tische auf die Vorbühne geschleppt, Stühle aufgestellt und wieder weggetragen werden. Auch Eltern hatten sich im Vorfeld als Bühnenmaler beteiligt.
Eröffnet wurde das Jubiläum mit einem schlichten Festakt, dessen musikalische Umrahmung eine Drei-Mann-Band, die hörbar aus Profi-Musikern bestand, übernommen hatte. Bürgermeister Karl Janson erklärte, wie sehr sich die Illerberger Schule zu einem öffentlichen wie gesellschaftlichen Bestandteil des Ortsteils entwickelt habe. In den 50 Jahren des Bestehens habe sich die Bildungsarbeit entscheidend verändert. Schule sei heute mehr als nur ein Ort, um Wissen zu vermitteln. Der Illerberger Grundschule bescheinigte der Rathauschef ein „unverwechselbares Schulklima“zu haben, das mache die Einrichtung so besonders. In der Schule von heute werde auch soziales Verhalten vermittelt, um Mitschülern aus anderen Ländern oder mit anderen Religionen mit Toleranz zu begegnen. Neben dem Elternhaus sei deshalb die Schule der wichtigste Ort im Kindesalter, so der Bürgermeister, der sich bei der Rektorin mit einem Blumenstrauß für ihr Engagement bedankte. Schulamtsdirektor Ansgar Batzner begeisterte sich am Namen der Straße „Neue Welt“, an der die Illerberger Einrichtung vor 50 Jahren erbaut wurde. Es sei in der Tat eine neue Welt, in die die Kinder eintauchen, er dankte den Eltern und Lehrern, die der Schule so viel Sympathie verliehen. Batzner: „Diese Schule wird auch in 50 Jahren noch bestehen.“Das war eine Versicherung für alle, die glauben, dass die Lebenszeit der Einrichtung aufgrund ihrer Schülerzahl begrenzt sei. Schule erfinde sich jeden Tag neu, meinte Batzner. „Erziehung ist Vorbild und Liebe.“Begrüßt hatte die Gäste die Schulleiterin. Sie erinnerte an die Schule von früher und wie sehr man die jetzige schätze.