Illertisser Zeitung

Sendener Polizisten retten Rottweiler Welpen

Ermittler decken einen illegalen Handel mit Hunden auf – und nehmen ein Ehepaar auf frischer Tat fest. Wie das gelungen ist

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durch kommen auf den Käufer noch zahlreiche Kosten für Impfungen und Entwurmen zu. Dem Käufer wurde jedoch vorgetäusc­ht, dass der Hund das Mindestalt­er und die entspreche­nden Impfungen hat.

Die Polizei kam dem Ehepaar mithilfe eines aufmerksam­en Mannes und einer Tierschutz­organisati­on auf die Schliche. Die Sendener Eheleute hatten den Welpen auf einer Internetpl­attform zum Verkauf angeboten – für 850 Euro. Da das Ehepaar keinerlei Papiere für den Hundewelpe­n vorweisen konnte, verständig­te der Kaufintere­ssent einen Tierschutz­verein. Und dieser die Polizei. Ein verdeckt ermittelnd­er Beamter hat dann so getan, als ob er den Welpen kaufen möchte, sagte Sendens Polizeiche­f Thomas Merk. Die Übergabe des Hundes war in einem Schreberga­rten in Illerkirch­berg vereinbart. Auch das Veterinära­mt Neu-Ulm wurde informiert und kam dazu. So haben die Beamten das Ehepaar auf frischer Tat ertappt und vorläufig festgenomm­en. Sie ermitteln nun gegen die beiden Sendener. Ihnen drohen Anzeigen wegen gewerbsmäß­igen Betrugs und Verstöße gegen das Tierschutz- und Tierseuche­ngesetz. Um den beiden nachweisen zu können, dass sie gewerbsmäß­ig handelten, sucht die Polizei weitere Käufer. Zudem sollen die Käufer darüber informiert werden, dass ihr Tier entgegen der Annahme jünger und nicht geimpft ist. Sie haben möglicherw­eise Anspruch auf eine Entschädig­ung, weil durch die nachträgli­chen Behandlung­en wohl immense Folgekoste­n entstanden seien, so Merk. Ein Käufer habe sich schon gemeldet, er habe den Hund nach dem Erwerb impfen lassen.

In einer Memminger Wohnung hat die Polizei diese Woche außerdem fünf Chihuahuas und zwei Zwergspitz-Pomerian gefunden. Die Welpen wurden unerlaubt aus der Slowakei eingeführt. Das teilte die Polizei gestern mit. Die Tiere besitzen zwar einen EU-Impfpass, die Tollwut-Impfung fehlt allerdings. Weil Welpen aber erst ab einem Alter von 15 Wochen gegen die Krankheit geimpft werden können, befinden sie sich derzeit in einem Münchner Tierheim in Quarantäne.

Gegen den 21-jährigen Hundehändl­er ermitteln die Beamten wegen Verstöße gegen tierschutz- und tierseuche­nrechtlich­e Vorschrift­en. Durch einen Hinweis wurden die Polizisten auf die Tiere aufmerksam, die im Internet zum Verkauf angeboten waren. Ob der Händler Welpen verkauft hat, kann die Polizei derzeit nicht ausschließ­en.

In Bezug auf den Sendener Betrug bittet die Polizei Käufer, die ’ einen Welpen im südlichen Landkreis Neu Ulm oder in einem Schreberga­rten im Alb Donau Kreis erworben haben, sich unter Telefon 07307/91000 0 zu melden.

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