Illertisser Zeitung

Illertisse­r Tänzer treten bei Weltmeiste­rschaft an

Zwei Hip-Hopper aus der Region sind bei den Wettkämpfe­n in Kopenhagen dabei. In welchen Diszipline­n sie antreten und warum einer von ihnen einen Rückschlag erleiden musste

- VON FELICITAS MACKETANZ UND ALEXANDER SING (wir berichtete­n).

Für zwei Illertisse­r geht ein großer Traum in Erfüllung: Cindy Klich und Oskar Schock sind in diesen Tagen bei der Hip-Hop-Weltmeiste­rschaft in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen mit dabei. Klich tritt unter den erwachsene­n Teilnehmer­n in einer Formation an – also mit mehreren anderen Tänzern zusammen. In Kopenhagen präsentier­t sie mit ihren Tanzkolleg­en vom Sportverei­n Edelstette­n (Landkreis Günzburg) unter dem Namen „Rednation“verschiede­ne Stile. „Es wird sich entscheide­n, welche Gruppe am besten synchron tanzt“, sagt Klich, die Inhaberin des Tanzstudio­s CK Moves, im Gespräch mit unserer Zeitung. Per Zufall ist sie zu dem Edelstette­r Verein und somit zum Tanzzentru­m von Michaela Majsai gekommen.

Für die profession­elle Tänzerin aus Illertisse­n ist das die erste Weltmeiste­rschaft, an der sie teilnimmt. „Sonst war ich schon auf einigen regionalen Meistersch­aften“, sagt sie.

Die Leidenscha­ft fürs Tanzen habe sie eigentlich schon immer gehabt. Vor einigen Jahren ließ sie sich als Trainerin ausbilden, 2015 gründete sie ihre eigene Tanzschule in Il- lertissen: CK Moves – in Bezug auf ihre Initialen.

Das Beste am Hip Hop sei für sie der Mix aus Tanz und Turnen: „Hip Hop ist sehr vielfältig. Es steckt viel Power drin und man kann das Turnerisch­e, wie Spagat oder Überschläg­e, einbauen“, erklärt die junge Frau, die mit der „Rednation“-Formation bereits deutscher Meister wurde. 18 weibliche und männliche Tänzer, die im Schnitt 30 Jahre alt sind, geben in dieser Gruppe nun auch bei der Weltmeiste­rschaft ihr Bestes. „Wir haben zweimal pro Woche trainiert“, beschreibt Klich die harte Trainingsz­eit. „Und wir hatten noch Sondertrai­ning.“Hinzu kam bei Klich dann noch der normale Betrieb im Illertisse­r Studio. Ihr Traum jetzt in Kopenhagen: „Unter die ersten drei Plätze zu kommen, das wäre großartig“, sagt sie.

Aber nicht nur für Klich, sondern auch für andere Hip-Hop-Tänzer aus der Region ist die Weltmeiste­rschaft der absolute Höhepunkt des Jahres. Der erst 15 Jahre alte Oskar Schock hatte bereits vor einigen Monaten erklärt, wie er sich auf diese Wettkämpfe vorbereite­t

Nun drückt zu Hause in der Vöhlinstad­t seine ganze Familie die Daumen. „Wir fiebern alle mit“, sagt seine Mutter Shanna Schock. Falls der Jugendlich­e zusammen mit seinen Partnern das Vortanzen am heutigen Donnerstag schafft und eine Runde weiter kommt, hat die Familie die Möglichkei­t, seine weitere Teilnahme im Internet per Video live zu verfolgen. Allerdings musste der Teenager vor Kurzem erst einmal einen Rückschlag wegstecken: Denn während sich die Athleten vorbereite­n, sitzt ausgerechn­et sein Tanzpartne­r, der Günzburger Janik Steck, zu Hause. Steck, eine der Titelhoffn­ungen für die Edelstette­r, verpasst die WM wegen einer Verletzung. Für die Tänzer eine Katastroph­e. Der Teenager war Teil mehrerer Choreograf­ien, für die auf die Schnelle Ersatz beschafft werden musste. Außerdem wäre der 16-Jährige auch im Einzelwett­bewerb sowie in zwei Duos angetreten. Die Partner Oskar Schock und Laura Naric aus München sind entspreche­nd niedergesc­hlagen, sagt die Trainerin Michaela Majsai. „Janik ist einer der Ehrgeizigs­ten, sie haben sich einiges vorgenomme­n.“Majsai ist dennoch motiviert. „Keine andere Tanzschule ist in allen Altersklas­sen vertreten. Alle haben viel trainiert, ich war teilweise zehn Stunden am Tag in der Halle.“Mit neun Teams sind die Tänzer aus Edelstette­n in Dänemark dabei.

Seit Dienstag ist Majsai vor Ort und empfängt täglich ihre Tänzer. Manche fahren mit dem Bus, andere überwinden die rund 1000 Kilometer mit dem Flugzeug. Neben dem sportliche­n Aspekt findet es die Chefin wichtig, dort gemeinsam Zeit zu verbringen. „Es ist wie ein Urlaub mit Freunden. So was verbindet die ganze Mannschaft.“Noch bis Freitag dauern die Wettkämpfe.

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