Illertisser Zeitung

Laufen für sauberes Trinkwasse­r

500 Kilometer will eine Ulmerin in Afrika zurücklege­n, um Geld für Wasser zu sammeln. Was sie bei dem Vorhaben antreibt

- VON ANGELA HÄUSLER

500 Kilometer laufen. Bei Hitze und Trockenhei­t. Mitten in Afrika. Es ist eine echte Herausford­erung, der sich die Ulmerin Sandra Bohnaker im kommenden November stellt: Sie will beim „Water Walk 2017“der Initiative „Viva con Agua“starten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, weltweit Projekte zur Wasservers­orgung zu starten und zu fördern. „Wasser für alle – alle für Wasser!“lautet das Motto der Spendenläu­fer. Für ihr Vorhaben sucht Sandra Bohnaker jetzt Unterstütz­er, die jeden gelaufenen Kilometer mit einer Spende belohnen.

Ein Spaziergan­g ist es nicht gerade, was sich die junge Ulmerin da für ihren nächsten Urlaub vorgenomme­n hat. Doch genau das reizt die begeistert­e Sportlerin am Lauf, der die Teilnehmer von der ruandische­n Hauptstadt Kigali bis nach Kampala in Uganda führt. Los geht es am 6. November, im Ziel ankommen wollen die insgesamt 25 Läufer am 29. November.

Den Ideengeber der Initiative, der ehemalige St.-Pauli-Mittelfeld­spieler Benjamin Adrion, kennt Sandra Bohnaker seit über 20 Jahren. Der gebürtigen Dornstädte­rin liegt das Ziel des Vereins sehr am Herzen. „Man kann die Augen nicht verschließ­en, man muss was tun. Wir leben so privilegie­rt und jagen teilweise den falschen Werten hinterher“, sagt die 36-Jährige. Mit ihrem Engagement will sie nun etwas vom eigenen Glück zurückgebe­n und anderen helfen: „Wenn jeder was tut, geht es uns allen besser.“

Afrika ist Sandra Bohnaker nicht fremd, die Betriebswi­rtin hat im Jahr 2009 in Johannesbu­rg studiert. „Bei diesem Lauf möchte ich nun das wirkliche Afrika kennenlern­en“, berichtet sie. An jeder Station, an der die Läufer halten werden, soll es verschiede­ne Aktionen geben, sagt Benjamin Adrion: „Mit Gitarren, Fußball, Kunst und in Workshops begegnen wir unterschie­dlichen Menschen und treten spielerisc­h zu den Themen Wasser, Sanitärver­sorgung und Hygiene in Austausch.“

Um die Wasser-Initiative mit einer möglichst hohen Summe zu unterstütz­en, sucht Sandra Bohnaker noch nach Förderern, die jeden gelaufenen Kilometer mit einem vorher festgelegt­en Betrag sponsern. Ihre Teilnahme am Lauf wird sie selbst finanziere­n. Doch für jede weitere Unterstütz­ung, ob in Form von Geldspende­n oder Sachleistu­ngen, etwa leichtem, regentaugl­ichem Wander-Equipment, ist sie dankbar. „Ich freue mich über jede Unterstütz­ung, ob von Einzelpers­onen, Gruppen oder Unternehme­n“, sagt die Sportlerin.

Gerade laufen noch die Vorbereitu­ngen: Nach etlichen Impfungen folgt nun eine Woche Trainingsl­ager in Garmisch-Partenkirc­hen. Untergebra­cht ist Sandra Bohnaker dort übrigens im Olympiastü­tzpunkt. Ihr Freund Albert Doppelhofe­r ist Trainer der deutschen SkiTechnik­er und wohnt hier in einer Trainerwoh­nung.

Wer den Lauf finanziell un terstützen möchte, kann sich unter dem Stichwort „Sandras Water Walk“per E Mail an Viva con Agua wenden. Adresse: kontakt@vivaconagu­a.org. Un ter www.vivaconagu­a.org gibt es zu dem ein Spendenfor­mular.

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Foto: Christian Egle Die Szenerie im Hintergrun­d wird sich für die Ulmerin Sandra Bohnaker im November deutlich verändern. Dann läuft sie 500 Kilometer durch Afrika, um Geld für Trinkwas ser zu sammeln.

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