Wer ist der tschechische Trump?
Wie Wahlsieger Babis als Großbäcker in Deutschland verdient
International wird die Wahl in Bayerns größtem Nachbarland Tschechien als klarer Rechtsruck gewertet – und viele in Europa fragen sich, was der Wahlsieger, der Milliardär Andrej Babis, nun vorhat. Der 63-jährige Unternehmer ist in Deutschland kein Unbekannter: Millionen Bundesbürger verzehren täglich seine Produkte. Die Großbäckerei Lieken, zu der auch „Golden Toast“gehört und die für McDonald’s die Hamburger-Brötchen bäckt, zählt zu den größten Deutschlands. Seit 2013 ist sie im Besitz des Agrofert-Konzerns des tschechischen Milliardärs.
Babis – der Name wird „Babisch“ausgesprochen – machte im Wahlkampf mit seiner Partei ANO (Aktion unzufriedener Bürger) Stimmung gegen Flüchtlinge und besonders gegen die Europäische Union. Als Unternehmer wurde Babis aber mit EU-Fördergeldern reich: Über 250 Millionen Euro soll Agrofert laut Medien seit 2004 allein in Tschechien eingestrichen haben.
Politisch profitierte Babis’ ANO, als 2013 der konservative Premier Petr Necas über einen Korruptionsskandal stürzte. Babis präsentierte sich als Schmiergeld-Bekämpfer. Seine ANO wurde als zweitstärkste Partei Regierungspartner der Sozialdemokraten und Babis Finanzminister. Der Milliardär, der ein Vermögen bei der Privatisierungswelle in Tschechien nach dem Fall des Eisernen Vorhangs machte, geriet jedoch unter den Verdacht des Subventionsbetrugs.
Der Anti Europäer kassiert gewaltige EU Subventionen