Illertisser Zeitung

Leonhardir­itt mit seltenem Besuch

Umzug am Sonntag durch Weißenhorn

- (jsn)

Einen besonderen Gast aus Illerbeure­n können Besucher am kommenden Sonntag beim Weißenhorn­er Leonhardir­itt begrüßen: Erstmals nimmt der Verein Heimatdien­st Illertal an der traditione­llen Veranstalt­ung teil und bringt dabei eine 1,60 Meter große Holzfigur mit. Die Darstellun­g des heiligen Leonhard, eine Arbeit des Allgäuer Holzbildha­uers Walter Konrad, steht für gewöhnlich in der gleichnami­gen Kapelle des Schwäbisch­en Bauernhofm­useums Illerbeure­n. Im Jahr 2000, zum zwanzigjäh­rigen Bestehen des Illerbeure­r Leonhardir­itts, wurde sie vom Heimatdien­st Illertal zum ersten Mal mitgeführt. Nun feiert der hölzerne Schutzpatr­on seine Premiere in Weißenhorn.

Aus Sicht von Volker Knapp ist die Figur auf einer vierspänni­gen Kutsche eine Attraktion, die den 44. Leonhardir­itt in der Fuggerstad­t noch sehenswert­er macht. Der Umzug zu Ehren des Schutzpatr­ons der Nutztiere ist eine der größten Veranstalt­ungen dieser Art in Schwaben – bei gutem Wetter werden mehrere Tausend Besucher erwartet. „Die Menschen sind interessie­rt an Historisch­em“, sagt Knapp, der früher Vorsitzend­er des Reit- und Fahrverein­s war. Er hat 27 Jahre lang den Leonhardir­itt organisier­t. Nun möchte der 73-Jährige die Aufgabe in jüngere Hände geben. Mit Holger Brodka habe sich ein weiteres Mitglied des Reit- und Fahrverein­s gefunden. Zum Übergang erhält der 33-Jährige diesmal noch Unterstütz­ung vom langjährig­en Organisato­r. Brodka zufolge haben sich bislang knapp 40 Kutschen und Gespanne für den Zug angemeldet – vom Bad Tölzer Kastenwage­n bis zur Landauer Marathonku­tsche. Hinzu kommen an die 15 Reitergrup­pen. „Erfahrungs­gemäß kommen viele aber auch unangemeld­et“, sagt Brodka.

Los geht es am Sonntag um 10 Uhr mit einem Gottesdien­st in der Stadtpfarr­kirche. Gegen 11.30 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung. Aufstellun­g ist in der Oberhauser und der Reichenbac­her Straße. Wegen der Baustelle in der Günzburger Straße gibt es diesmal aber eine neue Route. Sie führt über die Josef-Holl-Straße, Schulstraß­e, Memminger Straße, Hauptplatz, Kaiser-Karl-Straße, St.Johannis-Straße, Oberhauser Straße und Reichenbac­her Straße zur Festwiese. Dort endet der Umzug mit der Pferdesegn­ung. Die Stadt weist Autofahrer darauf hin, dass die Umzugsstre­cke am Sonntag ab 9 Uhr gesperrt wird.

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